KV-Reinigung: Keine Bewegung bei Arbeitgebern – jetzt muss gekämpft werden!

Die vorgestrige dritte Runde der KV-Verhandlungen für Beschäftigte der Gebäude-, Dach- und Fassadenreinigung brachte keinen Abschluss. Die Arbeitgeber bieten eine 3,8%ige Erhöhung und keine Verbesserung im Rahmenrecht. Vida-Vorsitzender Roman Hebenstreit findet die richtigen Worte: „Reinigungsbranche bald kaum mehr an Unattraktivität zu überbieten“.

Mehr als zwei Drittel der rund 54.000 Beschäftigten sind Frauen, die durch die sowieso schon niedrigen Löhne, die nun lediglich mit der Inflation abgegolten werden sollen, noch häufiger gefährdet sind in die Armut zu rutschen.

Neben der Tatsache, dass es sich um einen Niedriglohnsektor handelt, sind es die Arbeitsbedingungen, wo sich die Beschäftigten Verbesserungen wünschen. Wenn jetzt die Arbeitgeber hergehen und sich nicht einmal hier bewegen, ist das ein Verhöhnung aller in dem Bereich tätigen Menschen.

Eine zentrale Forderung in den Verhandlungen ist die Vermeidung von geteilten Diensten – ein beliebtes Modell in der Branche, wo ein Teil der Arbeit sehr früh am Morgen stattfindet, Arbeitnehmer:innen danach in eine lange unbezahlte Pause gezwungen werden um dann am Abend den zweiten Teil ihrer Schicht zu verrichten. Auf der anderen Seite schlagen die Arbeitgeber eine Jahresdurchrechnung der Arbeitsstunden vor, wodurch Überstunden kaum mehr als solche definiert und abgegolten würden. Man sieht an dieser Verhandlungsrunde wie wenig Wertschätzung es für die Arbeit der Kolleg:innen gibt, obwohl diese tagtäglich die allgemeine Infrastruktur am Laufenden halten.

Noch findet das Verhandlungsteam der Arbeitnehmer:innenseite unter der Gewerkschaftsführung vida klare und kämpferische Worte, die hoffentlich bei weiterer Verweigerung der Arbeitgeber:innen in genauso kämpferische Taten übergehen.

Darum fordern wir:

• Jedes zweite Wochenende gesichert dienstfrei!
• Gehaltserhöhung deutlich über der rollierenden Inflation!
• Keine weiteren Verschlechterung im Rahmenrecht – im Gegenteil: dringend notwendige Verbesserungen durchsetzen!
• Arbeitnehmer:innenfreundliche Alternativen zu geteilten Diensten!