Kuba braucht unsere Hilfe und Solidarität!
Übernommen von Zeitung vum Lëtzebuerger Vollek:
Kuba wurde in den vergangenen dreißig Tagen von zwei gewaltigen Naturkatastrophen heimgesucht: vom tropischen Orkan »Rafael« und wenig später von Erdbeben der Stärke 6 bis 7, die im Südostteil teils schwere Schäden verursacht haben. Mit solchen Phänomenen wissen die Kubaner umzugehen; sie verfügen gleichsam über das nötige Know-how. Diese Katastrophen würde das kubanische Volk noch viel besser managen können, wenn hierzu die materiellen Voraussetzungen bestehen würden. Diese gibt es allerdings nicht – und das ist nicht, wie die hiesigen bürgerlichen Medien stets verlautbaren, der Willkürlichkeit und Inflexibilität des sozialistischen Entwicklungswegs in Kuba zuzuschreiben, welcher bereits viele Krisen und Lernprozesse erfolgreich überstanden hat, sondern der kriegerischen Wirtschaftsblockade seitens der USA. Der Mangel an Treibstoff, Ersatzteilen und Krediten lähmt den Landwirtschafts-, den Energie- und mittlerweile auch den Gesundheitssektor. Lange Stromausfälle und Handelshemmnisse verschärfen die Krise. Kubas Gesellschaftsmodell soll vollends die Luft abgeschnitten werden. Das ist den Imperialisten bislang noch nicht gelungen, doch in den letzten Monaten hat sich die Situation zugespitzt.
Die Kommunistische Partei Luxemburgs hat hierzulande stets die Kubanische Revolution verteidigt – gegen reaktionäre, USA-hörige, aber auch im Geist des alten europäischen Kolonialismus denkende Politiker und Journalisten. Dies geschah durch Freundschafts- und Solidaritätsdelegationen, durch offizielle politische Besuche auf Einladung der Kommunistischen Partei Kubas (zuletzt im Jahr 2019) oder durch die finanzielle bzw. materielle Unterstützung von Hilfs- und Solidaritätsorganisationen, von denen es in Luxemburg nur noch eine einzige gibt, nachdem die »Amistad Cuba-Luxembourg« dieses Jahr aufgelöst wurde.
Das ist ein Rückschlag, denn die kulturell-politischen »Amistad«-Aktivitäten können kaum von der ONG »Solidarité Cuba-Luxembourg«, die dem kubanischen Gesundheits- und Bildungssektor mit konkreten Projekten wertvolle Hilfsleistungen erbringt, aufgefangen werden. Es klafft demzufolge eine Lücke, die es zu schließen gilt. Die KPL ist noch zu schwach aufgestellt, um diese Aufgabe allein zu bewältigen. Allerdings obliegt es den Kommunisten, gerade aufgrund ihrer langen Tradition in puncto internationaler Solidarität, die Initiative zu ergreifen, um in Absprache und Kooperation mit den für die Benelux-Staaten zuständigen diplomatischen Vertretern Kubas sowie mit alten und neuen Freunden Kubas die kulturelle Vielfalt, die humanitären und sozialen Errungenschaften der Kubanischen Revolution und nicht zuletzt die auf der Karibikinsel getätigten politischen und wissenschaftlichen Innovationen einem aufnahmebereiten Teil der Luxemburger Bevölkerung zu vermitteln.
Kuba wird terrorisiert und unterdrückt vom großen Nachbarn; daran wird sich mit einem Präsident Trump nichts ändern. Im Gegenteil, es ist mit einer politischen, wenn nicht sogar militärischen Verschärfung der Lage zu rechnen, hatte doch gerade Trump die vorigen Annäherungsversuche zwischen Kuba und den USA in seiner ersten Präsidentschaft zunichte gemacht. Sein Nachfolger Biden änderte an diesem Kurs schlichtweg nichts. Man muss in diesem Kontext damit rechnen, dass in Luxemburg ein Teil der bürgerlichen Politiker und Journalisten, die auf die Wahl des Republikaners wegen seiner angekündigten, indes noch gar nicht konkret absehbaren Russland-Politik zwar mit unüberhörbarem Katzengejammer reagierten, Trump in der Kuba-Frage beistehen wird. Eben deshalb ist es von besonderer Bedeutung, dem Volk, das sich für einen sozialistischen Entwicklungsweg entschlossen hat und so viel im antikolonialen und humanitären Kampf geleistet hat – auch in Europa im Rahmen der Corona-Pandemie – zu helfen: moralisch, publizistisch, materiell-finanziell und politisch.
Quelle: Zeitung vum Lëtzebuerger Vollek