Tarifkonflikt zum Eisenbahntarifvertrag ETV beigelegt: bis zu 7,7 Prozent mehr Lohn in zwei Schritten
Übernommen von ver.di:
In den Entgelttarifverhandlungen für den bundesweiten Eisenbahntarifvertrag ETV hat die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) in der dritten Verhandlungsrunde am Donnerstag (5. Dezember 2024) in Fulda einen Tarifabschluss erzielt. Die Beschäftigten erhalten noch in diesem Monat eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 1.300 Euro, der größere Teil der gesetzlich ermöglichten Prämie wurde bereits im Jahr 2023 ausgeschüttet. Zusätzlich wurde verabredet, die Tabellenlöhne in zwei Schritten zu erhöhen. Ab 1. Mai 2025 erhalten alle Beschäftigten eine Lohnerhöhung von 120 Euro, in einem zweiten Schritt erfolgt am 1. November 2025 eine weitere Lohnerhöhung um 2,8 Prozent. Für Auszubildende wurden eine Ausschüttung von 650 Euro Inflationsausgleichsprämie sowie zwei Lohnerhöhungen von 50 Euro (1. Mai 2025) und 40 Euro (1. November 2025) vereinbart. Die Laufzeit des Tarifvertrages endet am 30. August 2026.
„Wir sind froh, in dieser turbulenten Zeit einen soliden Entgeltabschluss erreicht zu haben. Die Löhne der Beschäftigten steigen im Laufe des kommenden Jahres um bis zu 7,7 Prozent. Für die meisten bedeutet das mindestens 200 Euro monatlich mehr. Für das Ergebnis mussten wir nicht nur am Verhandlungstisch hart kämpfen. Mit bis zu sechs Streiktagen in den Betrieben haben wir diesmal gemeinsam mehr Druck auf die Arbeitgeber machen müssen als in allen bisherigen Tarifrunden seit zehn Jahren“, erklärte ver.di-Verhandlungsführer Andreas Schackert
Zum Tarifbereich ETV gehören 21 Verkehrsunternehmen in sechs Bundesländern. Die insgesamt ca. 5.500 Beschäftigten sind im Schienengüterverkehr, Schienenpersonennahverkehr und im ÖPNV mit Bussen tätig. Im Rahmen der Tarifrunde wurden bis Anfang dieser Woche zahlreiche, teils mehrtägige Warnstreiks in folgenden Unternehmen an zahlreichen Betrieben durchgeführt: Albtal-Verkehrsgesellschaft (Karlsruhe), ETZ Herne, HGK und RheinCargo (Köln), Kahlgrund Verkehrsgesellschaft Schöllkrippen, Mindener Kreisbahn, OVAG Gummersbach, Regiobus Hannover, SWEG (Lahr), Verkehrsbetriebe Kreis Plön, Wanne-Herner Eisenbahn.
Quelle: ver.di