Schnelle und organisierte Antwort auf Schäden durch Tornado in Havanna
Es war bereits nach 20 Uhr, als der Präsident des Staats- und des Ministerrats Kubas Miguel Díaz-Canel Bermúdez eine weitere Sitzung des Ministerrats leitete, um den Fortgang der Aufräumungsarbeiten nach dem zerstörerischen Tornado auszuwerten, der Sonntag in der Nacht diverse Bezirke der Hauptstadt heimgesucht hat.
„Jetzt ist es besonders wichtig die Betreuung der Bevölkerung zu intensivieren“, sagte Díaz-Canel. Vom ersten Augenblick an habe man zügig gearbeitet und es sei notwendig, der Bevölkerung zu erklären, was man tue.
Man habe bereits begonnen alle Erfahrungen, aus diesem klimatologischen Phänomen zu sammeln, um sie in den Plan zur Vorbeugung und Reduzierung von Katastrophen einzufügen, sagte er.
Generalmajor Ramón Pardo Guerra, der Leiter des Nationalen Generalstabs der Zivilverteidigung, führte nach einer Erkundung des Gebiets am Montagmorgen aus, dass „der Tornado in der Umgebung des Sportkasinos entstanden und dann östlich von Alamar schwächer geworden ist.“
„Man geht davon aus, das er 11,5 km durchlief und dafür bei einer Geschwindigkeit von 42,6 Stundenkilometern 16 Minuten brauchte. Er begann mit einem Aktionsdurchmesser von 500 Metern, der sich am Ende seiner Strecke auf tausend erweiterte“, erklärte er.
„Bis jetzt ist von beträchtlichen Schäden berichtet worden wie totale oder teilweise Zerstörung von Häusern, umgefallene Bäume und Pfosten für Strom- und Telefonleitungen, zerbrochene Türen und Fenster und Container und Fahrzeuge die vom Wind hochgerissen und weitergezogen wurden. Seit dem frühen Morgen wird in der Stadt an der Sanierung und dem Aufsammeln von Trümmern gearbeitet“, betonte er.
Als Folge dieses Tornados sei es zu vier Toten gekommen und es sei von insgesamt 195 Verletzten berichtet worden, die sich in verschiedenen Krankenhäusern der Hauptstadt befänden, informierte Gesundheitsminister, José Ángel Portal Miranda. Die materiellen Schäden bei elf gesundheitlichen Einrichtungen würden sich auf die Bezirke Diez de Octubre, Regla, Guanabacoa und San Miguel konzentrieren.
Die schwierigste Situation habe sich in der Geburtsklinik Hijas de Galaicia ergeben. Von dort mussten 196 Patienten evakuiert werden, von denen aber 18 bereits wieder nach Hause entlassen worden seien.
Was die Wohnungen angeht, sagte der Minister für Bauwesen René Mesa Villafaña sagte, dass die größten Schäden bei den Dächern der Gebäude zu finden seien. Die müsse noch genauer festgestellt werden, bevor man damit beginnen werde, die Ressourcen zur Lösung dieser Probleme zu liefern.
Der erste Parteisekretär von Havanna Luis Antonio Torres Iríbar gab bekannt, dass man bis jetzt wisse, dass 1.238 Wohnungen betroffen seien, wovon 123 total und 625 teilweise zerstört seien. 224 haben vollständig und 124 teilweise ihr Dach verloren.
Dazu sagte Präsident Díaz-Canel, dass sobald es eine Bilanz der Verluste gebe, man sofort damit beginnen werde, die notwendigen Ressourcen über die festgelegten Wege an die Bevölkerung zu verteilen, damit ihre Probleme so schnell wie möglich abgemildert werden können.
Was die Wiederherstellung der Stromversorgung angeht, sagte der Minister für Bergbau und Ernergie Raúl García Barreiro, dass man davon ausgehe, dass dieses Problem bis Donnerstag gelöst werden könne. Die Schäden konzentrierten sich hauptsächlich auf die Stromleitungen und die Tranformatoren von Berroa und Guanabacoa seien weiterhin beeinträchtigt.
Der Präsident der Nationalen Instituts für Hydraulische Ressourcen Antonio Rodríguez Rodríguez sagte zur Wasserversorgung, dass man verschiedene Tankwagen mit Wasser in die Gebiete geschickt habe und einige Tanks zur Lagerung von Wasser an Stellen angebracht habe, die für die Bevölkerung leicht zugänglich sind.
Bis jetzt sind Beeinträchtigungen bei 13.000 Telefonanschlüssen registriert worden, bestätigte der Minister für Kommunikation Jorge Luis Perdomo Di-Lella. 12 Brigaden von Elektrikern, die sich aus 80 Männern mit besonders ausgerüsteten Fahrzeugen zusammensetzen, sind bereits mit der Wiederherstellung der Stromversorgung befasst. Außerdem arbeite man am Mobilnetz und Wifi Stellen.
Im Bereich Landwirtschaft war besonders die Tabakproduktion in den Bezirken San Juan und San Luis in Pinar del Rio betroffen, sagte der Minister für Landwirtschaft Gustavo Rodríguez Rollero. Über Beeinträchtigungen bei anderen Produkten in Gegenden mit heftigen Regenfällen lasse sich zur Zeit noch nichts sagen.
Die Ministerin für Nahrungsmittelindustrie Iris Quiñones Rojas versicherte, dass man seit früh am Montagmorgen mit der Ausarbeitung eines Plans befasst sei, um die Nahrungsmittelversorgung zu gewährleisten, auch wenn 36 Bäckereien in den betroffenen Gebieten noch ohne Elektrizität seien.
An die 48 Fahrzeuge weisen irgendeine Havarie auf, stellte der Minister für Transport , Eduardo Rodríguez Dávila fest. Zur Stunde des Treffens war die zentrale Eisenbahnverbindung wieder in Betrieb und seit den frühen Morgenstunden habe man an der Fähre nach Regla gearbeitete, da diese eine wichtige Verbindung mit diesem Bezirk darstellt.
Die wichtigsten Ressourcen, um die Wiederaufbauarbeit zu beginnen, stünden zur Verfügung, sagte der Minister für Wirtschaft und Planung Alejandro Gil Fernández.
Am Dienstag sollen alle Schulen wieder ihren Unterricht aufnehmen; für einige beschädigte suche man Alternativen, sagte die Ministerin für Erziehung Ena Elsa Velázquez Cobiella.
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