23. Dezember 2024

KurdInnen in Deutschland im unbefristeten Hungerstreik

Dem am 7. November in Diyarbakir begonnene Hungerstreik der kurdischen Politikerin Leyla Güven haben sich hunderte Aktivist*innen aus der Türkei und Kurdistan, sowie aus anderen Teilen der Welt angeschlossen. Die Hungerstreikenden fordern ein Ende der Isolationsbedingungen gegen den kurdischen Repräsentanten Abdullah Öcalan, der seit 1999 auf der Gefängnisinsel Imrali festgehalten wird und dessen Anwälte ihn seit dem 27. Juli 2011 mit willkürlichen Begründungen nicht mehr besuchen dürfen.

Auch vier Kurden aus Deutschland befinden sich mittlerweile im unbefristeten Hungerstreik. Der in Duisburg ansässige Mustafa Tuzak befindet sich mittlerweile seit 25 Tagen im unbefristeten Hungerstreik. In Nürnberg hat sich der Aktivist Şiyar Xelil am 26. Januar dem unbefristeten Hungerstreik angeschlossen. Şiyar Xelil kämpfte in Syrien gegen den sogenannten Islamischen Staat (IS), wurde verwundet und kam dann nach Deutschland. Die beiden Aktivisten Ömer Bağdur und Cemal Kobanê hingegen waren vergangene Woche zunächst in einen befristeten Hungerstreik getreten. Doch am 4. Februar verkündeten sie, ihren Hungerstreik fortan unbefristet fortzusetzen.

Die HDP-Politikerin Leyla Güven befindet heute mittlerweile am 91. Tag ihres Hungerstreiks. Sie wurde mittlerweile aus der Haft entlassen, setzt ihren Hungerstreik aber weiterhin fort. In den türkischen Gefängnissen sind aktuell zudem 291 Gefangene im unbefristeten Hungerstreik. Auch im französischen Straßburg befinden sich seit 52 Tagen 14 kurdische Aktivist*innen im unbefristeten Hungerstreik. Sie rufen mit ihrer Aktion zugleich den Europarat und das an den Europarat angebundene Komitee zur Verhütung der Folter (CPT) dazu auf, gegen die Isolationsbedingungen auf der Gefängnisinsel Imrali einzuschreiten.

Quelle:

Civaka Azad – Kurdisches Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit e.V.

Kurdistan