23. November 2024

Rezept für Trump: eine Dosis vietnamesischen Sirups

Heute Morgen überprüfte ich die Meldungen der Nachrichtenagenturen, suchte nach Informationen über Venezuela, über die jüngsten Ereignisse im Zusammenhang mit den Versuchen der Aggression gegen das brüderliche südamerikanische Land, Aggression, als humanitäre Hilfe getarnt, ein Vorgang, der von den Vereinigten Staaten schon öfters benutzt wurde, um Länder zu destabilisieren, in sie einzudringen und Territorien von Nationen zu besetzen, die sie als Feinde betrachten.

Ich sah mir noch einmal die Nachrichten über die beiden Mikes, Pompeo und Pence, an, über Johnny Bolton und Marco Rubio, die Donald Trump einst abfällig Marquitos nannte, der gleiche Marquitos, der danach strebt, ein „großer Stratege“ der imperialen Politik zu sein, und ich konnte nicht anders als darüber nachzudenken, wie viel geballte Ignoranz sich doch in dieser Gruppe vereint.

Ronald Reagan hatte ein ausgewähltes Team von Beratern und Regierungsbeamten, Ideologen des Imperiums, denen ungeachtet ihrer Bösartigkeit Intelligenz und analytische Fähigkeiten nicht abgesprochen werden konnten. George W. Bush hatte die Unterstützung seines Vaters Bush und erbte einen Teil von dessen Team sowie eine Gruppe fähiger Beamter, was sie nicht menschlicher oder gerechter oder weniger aggressiv machte, waren sie doch Verteidiger des Imperialismus. Aber Donald Trump, schrecklicher als alle seine Vorgänger auf dem Thron des Kapitalismus, hat Pompeo, Pence, Bolton, Abrams und Marquitos, was dafür sorgt, dass das kriegerische, expansionistische Denken, der Glaube an Vorbestimmung, der Rassismus usw. nun auf die Irrationalität, den Ehrgeiz, die Unfähigkeit und die Mediokrität dieses Teams treffen.

Pompeo versprach, dass die USA den „Autoritarismus“ in Nicaragua und Kuba ausrotteten würden. Der Chef der US-Diplomatie versicherte, Washington arbeite „fleißig“, um den Menschen dieser Nationen zu helfen, sich gegen das „Joch des Autoritarismus“ zu erheben.

Wie in den letzten Jahren der 80er und den frühen 90er Jahren glauben sie wieder an den Dominoeffekt: Wenn Venezuela fällt, fällt Nicaragua, und natürlich wird am Ende auch Kuba an der Reihe sein.

Die Theorie des Dominoeffekts feierte in diesem Jahr ihr 30jähriges Bestehen: Das sozialistische Kuba ist dank seiner verfochtenen Überzeugungen und der nachgewiesenen Wirksamkeit seines sozialen, politischen und wirtschaftlichen Systems, insbesondere in den Jahren der Sonderperiode, als es durch den Verlust seiner wichtigsten Finanzierungsquellen und Märkte, der Rohstoffe, Ersatzteile und Lieferungen inmitten einer eisernen ökonomischen Belagerung einer Katastrophe ausgesetzt war und sich dennoch den Luxus leistete, die grundlegenden Errungenschaften der Revolution zu bewahren, dieses Kuba ist heute viel stärker, kann auf internationaler Unterstützung zählen und verfügt über erheblich mehr Erfahrung.

Vielleicht ignoriert das Imperium, was seine Soldaten erwarten würde, falls sie es wagten, bei uns einzufallen. Bevor sie ihre Truppen nach Venezuela schicken, sollten sie die Geschichte dieses Landes studieren. Dieses Volk, das Land der Tapferen, ist der Boden von Bolívar und Chávez.

Vielleicht haben sie Sandino vergessen. Das Nicaragua, von denen sie glauben, dass sie es beherrschen, erhob sich nicht nur einmal, sondern mehrere Male gegen die Eindringlinge und ihre Lakaien. Und Kuba? Sie wissen wohl, was sie in Kuba erwarten würde.

Ihnen sollte klar sein, dass zwar eine Regierung gestürzt werden kann, es aber noch nie in der Geschichte möglich war, ein Volk zu besiegen. Im Falle einer Invasion würde sich der ganze Kontinent wie ein Mann erheben und einen Prozess unkalkulierbarer Konsequenzen für das Imperium auslösen, einen echten Flächenbrand, der die revolutionären Prozesse in der Region trotz der Gräben, der uns noch trennen, radikalisieren würde. Es würde noch schwieriger, ihn zu durchqueren.

Lateinamerika und die Karibik sind eine Zone des Friedens, wir sind Menschen des Friedens, wir mögen Arbeit, wir wollen unseren Kindern eine friedliche, erfolgreiche und nachhaltige Zukunft aufbauen.

Als ich mit dem Schreiben dieses Beitrags gerade fertig war, brachte mir eines meiner Kinder die Aufnahme eines Liedes von Quintín Cabrera mit Pancho Amat: „Jarabe vietnamita“ (vietnamesischer Sirup)

In dem Lied heißt es: „Von dem Tag an, an dem sie als Land geboren wurden, haben sie usurpiert, massakriert, gemetzelt, überfallen. Im Namen der Demokratie haben sie unterjocht, gelogen, hingerichtet, gemordet, bombardiert und unterworfen. Dafür und für viel anderes mehr braucht der Yankee eine erhöhte Dosis vietnamesischen Sirups (…). Mit all den Diktatoren haben sie sich zusammengetan, sie haben sich verstrickt und konspiriert, sie haben betrogen und sich verschworen. Dafür und für vieles andere mehr braucht der Yankee eine erhöhte Dosis vietnamesischen Sirups (…)“

Eine ordentliche Portion dieses Arzneimittels, angereichert mit lateinamerikanischen Produkten, könnte dazu führen, dass sie ihr Gedächtnis wiedererlangen oder sich zumindest vor sich selber schützen.

Quelle:

Granma Internacional

Venezuela