Atomwaffenstützpunkt blockiert
Wir dokumentieren eine Pressemitteilung der »Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges / Ärzte in sozialer Verantwortung e.V.« (IPPNW).
Heute kurz nach acht Uhr wurden alle Zufahrtswege zum Atomwaffenstützpunkt Büchel besetzt. Kein Verkehr in oder aus dem Stützpunkt war möglich. Mit der Aktion weisen die Friedensaktivist*innen auf die Stationierung der US-Atomwaffen am Stützpunkt Büchel hin und fordern die Bundesregierung auf dem Vertrag zum Verbot von Atomwaffen beizutreten.
30 Menschen haben die drei verkehrsrelevanten Tore blockiert. Die Aktion läuft bisher absolut gewaltfrei und es gab bisher keine Verhaftungen. Die Protestaktion wurde gezielt erst um 8:00 Uhr durchgeführt, um den Berufsverkehr so wenig wie möglich so zu stören und dennoch ihren Forderungen mit diesem symbolischen Akt Nachdruck zu verleihen.
Friedensaktivistin Dr. Brigitte Hornstein aus Münster: „Die Situation spitzt sich immer weiter zu: In weniger als einem Monat läuft der Vertrag zu Mittelstreckenraketen aus, gleichzeitig eskaliert die Rhetorik zwischen den USA und Iran. Daher fordern wir echtes Handeln von der Bundesregierung.”
Jegliche nukleare Aufrüstung soll von der Bundesregierung ausgeschlossen werden, die US-Atomwaffen aus Büchel abgezogen und Deutschland muss dem Atomwaffenverbotsvertrag beitreten, fordern die Aktivist*innen.
Gestern fand ein ökumenischer Gottesdienst mit Dr. Margot Käßmann im Rahmen des ICAN/IPPNW-Aktionsfestivals statt. Über 1.000 Besucher nahmen am Sonntag an dem Festival teil.
In ihrer Predigt kritisierte Dr. Margot Käßmann die Befürwortung der nuklearen Teilhabe und von Atomwaffen durch verschiedene politische Entscheidungsträger: „Angesichts solcher Aussagen von Menschen, die Verantwortung tragen, muss es uns doch gruseln. Da ist Widerspruch gefragt.”
Im Ernstfall würden deutsche Bundeswehrpiloten Atomwaffen im Rahmen der nuklearen Teilhabe der NATO einsetzen müssen. Käßmann forderte auf, gegen diese Politik zu demonstrieren, welche die Angehörigen der Bundeswehr zwinge, eine entsetzliche Schuld auf sich zu laden.
Im Rahmen des Festivals fand am Sonntag auch verschiedene Performances statt u.a. eine Aktion mit 20 Bombenattrappen, um sichtbar zu machen was hinter dem Militärzaun geheim gelagert ist.
Quelle: IPPNW
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