Simón Trinidad – Politischer Gefangener in den USA
Der Professor Simón Trinidad, auch bekannt unter dem Namen Ricardo Palmera, wurde 2004 als Unterhändler der FARC wegen eines bevorstehenden Gefangenenaustausches festgenommen und anschließend in die USA ausgeliefert. Dort ist er im ADX „Supermax“-Gefängnis in Colorado eingekerkert. Im Rahmen des Friedensabkommens zwischen FARC und kolumbianischer Regierung wartet er vergeblich auf eine Freilassung, obwohl dies ein Punkt im Abkommen ist.
In den verschiedenen Prozessen gegen ihn ging es vor allem um die Mitgliedschaft in der aufständischen Bewegung und wegen vermeintlicher Mittäterschaft bei der Gefangennahme von US-Söldnern auf kolumbianischen Territorium. Letztendlich wurde er jedoch, weil die Jury des Gerichts kein eindeutiges Urteil dazu fällen konnte, wegen Drogenhandels angeklagt. Ein üblicher juristischer Vorgang zur Diskreditierung von Guerillabewegungen.
Das Gericht verurteilte ihn anschließend in einer zweiten Verhandlung im Jahr 2008 zu 60 Jahren Haft. Für den am 30. Juli 1950 geborenen Linken und Professor gleicht dies einem Todesurteil. Weitere zwei Verhandlungen folgten, brachten aber keine Veränderungen am Haftstatus. Im Zuge des Friedensprozesses und endgültigen Abkommens gab es mehrere Versuche ihn aus der Haft zu bekommen, bzw. seine Haftbedingungen zu verbessern.
Federführend neben der FARC sind vor allem sein Anwalt Mark Burton und verschiedene Solidaritätsgruppen. Eine Freilassung muss letztendlich das Ziel sein. Dies wird im Friedensabkommen allen politisch Angeklagten oder im Konflikt involvierten Personen zugesprochen.
So soll laut Artikel 7 des Amnestiegesetzes ein Mechanismus zur Ausweitung von straf-, disziplinarrechtlichen, administrativen und juristischen Maßnahmen entwickelt werden, der den Mitgliedern der FARC-EP oder für ihre Mitgliedschaft beschuldigten Personen, Rechtssicherheit nach der Unterzeichnung des endgültigen Friedensabkommens mit der nationalen Regierung und dem Ende der Feindseligkeiten gewähren soll.
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