Díaz-Canel ruft zur „Entfesselung der Produktivkräfte“ auf
„Der Kampf um die Entwicklung der Wirtschaft ist der entscheidende, von dem alle weiteren Entwicklungen abhängen“, sagte Kubas Präsident Miguel Díaz-Canel heute auf einem Treffen des kubanischen Ökonmenverbands ANEC, wenige Tage vor der nächsten Sitzung des kubanischen Parlaments. Díaz-Canel forderte die Wirtschaftswissenschaftler dazu auf, mit neuen Ideen dazu beizutragen, die Produktivkräfte des Landes im staatlichen wie im Privatsektor zu entfesseln.
In dem Meeting, das Auszugsweise in den Abendnachrichten übertragen wurde, kritisierte der am 10. Oktober vereidigte Präsident das langsame Tempo bei der Umsetzung der seit 2011 laufenden Wirtschaftsreformen: „Die sozialistischen Staatsbetriebe müssen endlich als echte Unternehmen agieren“, mahnte der 59-jährige. Noch immer würden die staatlichen Unternehmen kaum von den neuen Möglichkeiten Gebrauch machen, die im Zuge einer umfangreichen Reform der Planwirtschaft in diesem Jahr implementiert wurden. Hierzu zählt beispielsweise die Verzahnung mit dem Privatsektor um neue Wertschöpfungsketten zu schaffen oder die Förderung von Eigeninitiative.
Noch immer gäbe es zahlreiche Fesseln, welche die Entwicklung der Produktivkräfte auf Kuba hemmen würden. Diese müssten schnellstmöglich beseitigt und die in der neuen Verfassung verankerten Konzepte umgesetzt werden. Auf wirtschaftlichem Gebiet zählt hierzu neben der Anerkennung des Marktes auch die Einführung von kleinen und mittleren privaten Unternehmen.
In dem Meeting kündigte Díaz-Canel an, künftig Ökonomen in allen wichtigen Institutionen und Schnittstellen des Staates als Berater beteiligen zu wollen. Zudem ermutigte er die mehr als 80.000 Mitglieder der Assoziation kubanischer Ökonomen und Buchhalter (ANEC), verstärkt eigene Artikel und Vorschläge im Netz zur Debatte zu stellen und sich auszutauschen. „Wir müssen das Jahr 2020 dazu nutzen, neue Ideen zu fördern, die unserer Wirtschaft eine andere Dynamik verleihen werden“, so Díaz-Canel.
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