Immobilienspekulation bedroht die Berliner Kinos
Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) kritisiert die Eigentümer des Sony-Center, den kanadischen Pensionsfond Oxford Properties und die amerikanische Investmentgesellschaft Madison International Realty für die Schließung des CineStar Original & IMAX zum Jahresende. Überzogene Mieterwartungen haben zu dem Aus des Kinos und der Kündigung von 120 Beschäftigten durch den Kinobetreiber geführt. Neben dieser Schließung des Multiplex steht auch das älteste Berliner Kino „Moviemento“ nach über 110 Jahren möglicherweise vor dem Aus. 2018 musste das Eiszeit-Kino nach über 35 Jahren seinen Spielbetrieb einstellen.
ver.di rechnet in den kommenden Jahren mit weiteren Schließungen. Die überwiegende Anzahl der Kinos hat seinen Sitz in bester städtischer Lage und befindet sich nicht im Eigentum der Kinobetreiber. Damit sind die Berliner Kinos im Fokus der aktuellen Immobilienspekulation in Berlin.
„Wir rechnen in den kommenden Jahren mit weiteren Schließungen von traditionellen Berliner Kinos. Hier ist der Berliner Senat gefordert, die rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für den Schutz der Berliner Kinobetriebe auszubauen. Ob gewerblicher Mietendeckel, Denkmalschutz, Verbot von Nutzungsänderungen oder Förderprogramme der KfW und Landesbank. Die Kinos im Kiez stehen vor dem Ausverkauf. Noch ist Zeit zu handeln“, so Jörg Reichel, bei ver.di zuständiger Gewerkschaftssekretär.
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