ver.di beschließt Tarifforderungen für Beschäftigte im Sozial- und Erziehungsdienst
Die Verhandlungskommission der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) für die Sozial- und Erziehungsdienste hat am heutigen Freitag (14. Februar 2020) in Hannover die Forderungen für die Tarifrunde 2020 im Sozial- und Erziehungsdienst im öffentlichen Dienst beschlossen.
Bei den Verhandlungen, die am 5. März mit der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) aufgenommen werden, geht es um eine Verbesserung der Rahmenbedingungen für die rund 234.000 Beschäftigten in den Sozial- und Erziehungsdiensten des öffentlichen Dienstes. Dazu gehören Beschäftigte in den Kindertagesstätten, aus dem Bereich der Sozialarbeit und der Behindertenhilfe.
„Der gesamte Bereich der Sozial- und Erziehungsdienste ist immer mehr in den gesellschaftlichen Fokus gerückt und die Anforderungen an die Beschäftigten sind immer anspruchsvoller geworden“, betont die stellvertretende ver.di-Vorsitzende Christine Behle. Viel zu wenig Beschäftigte müssten mit sehr großer Verantwortung viel zu viel Arbeit verrichten. Dazu komme, dass die neuen Anforderungen vielfach nicht in den Tarifverträgen abgebildet würden.
„Die Tätigkeitsmerkmale stammen nicht selten noch aus den 90er Jahren und sind total veraltet“, kritisiert Behle. In den Jahren 2009 und 2015 sei zwar für die Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst eine tarifliche Aufwertung ihrer Berufe mit deutlichen Verbesserungen in einigen Bereichen durchgesetzt worden. Auch habe die Bedeutung des Sozial- und Erziehungsdienstes und die Forderung nach guten Arbeitsbedingungen und besserer Bezahlung hierdurch eine breite gesellschaftliche Unterstützung erlangt. Inzwischen habe sich jedoch die Arbeitssituation weiterhin deutlich verändert. „Die Tätigkeitsmerkmale in den Tarifverträgen entsprechen in einigen Bereichen nicht mehr der heutigen Zeit. Die Anforderungen an die Beschäftigten durch den Rechtsanspruch auf einen Kitaplatz und die oftmals erschwerten Bedingungen durch Inklusion oder Integration sind stark angestiegen. Was wir brauchen ist daher eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen und eine Verbesserung der Bezahlung, die mit besseren Eingruppierungen und neuen, den Herausforderungen gerecht werdenden Tätigkeitsmerkmalen, einhergeht.“
Aus diesem Grund hat die ver.di-Verhandlungskommission folgende Forderungen beschlossen:
- Verbesserung der Eingruppierungsmerkmale
- Anpassung der Stufenlaufzeiten
- Anerkennung der Berufserfahrung
- Berücksichtigung der Änderungen in der Behindertenhilfe
- Verbesserung der Bewertung der Leitungstätigkeit
- genereller Rechtsanspruch auf Qualifikation
Die erste Verhandlungsrunde für die Beschäftigten der Sozial- und Erziehungsdienste im öffentlichen Dienst findet am 5. März 2020 in Potsdam statt.
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