22. November 2024

Aufruf an die internationale Gemeinschaft: Stoppen wir die Vernichtung des Friedens

Übersetzung eines Kommuniqué der Partei FARC anlässlich der extrem bedrohlichen Sicherheitslage und der systemtischen Ermordung von linken Kräften und ehemaligen Guerillakämpfer*innen:

Angesichts der gegenwärtigen Morde, die das ganze Land plagen, rufen wir die Organisation der Vereinten Nationen (UNO), den nordamerikanischen Senat, das Europäische Parlament, das Zentralamerikanische Parlament, seine Heiligkeit Papst Franziskus, den Ökumenischen Rat der Kirchen, die Kirchen und glaubensliebende Friedensgemeinschaften, alle Regierungen und demokratischen Völker der Welt, Intellektuelle und Menschenrechtsorganisationen auf internationaler Ebene auf, um von der kolumbianischen Regierung Garantien für Demokratie und Leben zu fordern.

Wir haben das endgültige Friedensabkommen von Havanna, Kuba, unterzeichnet, in der Hoffnung, den Grundstein für ein menschenwürdiges Leben für alle Kolumbianer zu legen. Wir haben die Opfer in den Mittelpunkt dieses Abkommens gestellt und kämpfen dafür, die staatliche Vernachlässigung, die einen großen Teil des Landes betrifft, zu beseitigen und damit die strukturellen Ursachen anzugreifen, die den Konflikt ausgelöst haben.

Wir leiden jedoch weiterhin unter der Verfolgung und dem Mord, die das Leben von 186 Ex-Guerilleros und Ex-Guerilleras und etwa 800 sozialen Anführern und Anführerinnen, Menschenrechtsverteidigern, Lehrern und Lehrerinnen, Führern von Landrückgabe und der Substitution von illegalen Pflanzen gekostet hat.

Wir haben das Wort gehalten, unsere Waffen niederzulegen, wir sind nicht allein, wir haben die Begleitung der überwiegenden Mehrheit des kolumbianischen Volkes ohne parteipolitische, religiöse oder ideologische Unterschiede gespürt sowie der internationalen Gemeinschaft und der Garantenländer, was uns zum Optimismus aufruft, um unsere Bemühungen zu verstärken, aus dem Morast des Krieges herauszukommen, für die Umsetzung des Abkommens zu kämpfen und zum Aufbau eines neuen Landes für zukünftige Generationen beizutragen.

Wir haben immer geglaubt, dass es schwierig ist, Frieden zu schaffen, aber wir haben den Willen, mit all unserer Kraft in dieser Sache weiterzumachen. Da diese Morde und Vertreibungen den Weg des Friedens noch komplizierter machen, wenden wir uns an Sie, um diese Vernichtung zu stoppen, die unser Land mit Blut und Gewalt bedeckt.

Wir werden mit Ihrer Hilfe weiterhin zum Frieden in Kolumbien beitragen. Diese schrecklichen Verbrechen schüchtern uns nicht ein oder erschrecken uns, noch halten sie unsere Träume von einem Land für alle auf.

NATIONALER POLITISCHER RAT

ALTERNATIVE REVOLUTIONÄRE KRAFT DES VOLKES – FARC

Bogotá, 26. Februar 2020

Quelle:

Kolumbieninfo – Widerstand in Kolumbien

Kolumbien