24. November 2024

ver.di kritisiert Hürden für Notbetreuung von Kindern

Wer in der Corona-Krise wichtige und zentrale Aufgaben für die Gesellschaft erledigt, hat Anspruch auf Notbetreuung seiner Kinder in den Kitas und Schulen Niedersachsens, wenn deren Kinder nicht anders betreut werden können. Immer mehr Berufe zählen inzwischen dazu – angekommen ist das aber noch nicht bei allen Beteiligten, stellt die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) fest. Teilweise werde dies noch verweigert, besonders oft erleben das Beschäftigte aus dem Lebensmittelhandel, die für unsere tägliche Versorgung zuständig sind, aber auch Reinigungskräfte, die für Desinfektion und damit Infektionsschutz sorgen. ver.di-Landesleiter Detlef Ahting ist froh, dass die Landesregierung jetzt Gespräche mit dem Landkreistag führen will, um Abweichler einzufangen.

„Sie stehen nicht auf der Liste, deshalb können wir Ihre Kinder nicht betreuen.“ So oder ähnlich haben es Beschäftigte von Leitungen der Einrichtungen oder ihren Städten und Gemeinden bzw. den Schulen als Antwort bekommen – incl. Verweis auf den genauen Text des Erlasses aus der Landesschulbehörde, und da wird eben auf die Daseinsvorsorge beschränkt. Dabei müsste doch allen deutlich geworden sein, welche Bedeutung diese Beschäftigten gerade für unser Dasein haben – gerade auch der Lebensmittelhandel.

Ahting ist verärgert: „Da sorgen Kolleg*innen in den Lagern und Einzelhandelsgeschäften dafür, dass die Versorgung mit lebensnotwendigen Gütern auch unter schwierigsten Rahmenbedingungen läuft – und dann wird ihnen mit einem engen Blick auf den Text des Erlasses eine Notbetreuung verwehrt?“ Bornierter gehe es ja kaum, so Ahting: „Wer unsere Kolleg*innen so behandelt, muss sich nur mal vorstellen, wie es wäre, sich einen Monat lang nicht versorgen zu können.“

Ahting weiß, dass auch die Situation in den Schulen und Kitas nicht einfach ist. Den Gesundheitsschutz gut sicherzustellen sei eine sehr hohe Anforderung und eine wichtige Voraussetzung. „Kleinkariertheit darf jetzt keinen Raum haben, es geht jetzt um praktizierte Solidarität und Handeln mit Augenmaß, um gemeinsam durch diese nicht einfache Zeit zu kommen“, so Ahting.

Quelle:

ver.di Landesbezirk Niedersachsen-Bremen

Niedersachsen