Gedenken an ermordete Kriegsgefangene in Hebertshausen
Mit einer Kranzniederlegung und einer kurzen Zeremonie haben Vertreter der Deutschen Kommunistischen Partei (DKP) am Sonntag am ehemaligen SS-Schießplatz Hebertshausen an die mehr als 4.000 dort von den Nazis ermordeten sowjetischen Kriegsgefangenen erinnert.
Etwa zwei Kilometer vom Konzentrationslager Dachau entfernt hatte die SS bei der Gemeinde Hebertshausen, einen Schießplatz eingerichtet, um ihre Schergen an der Waffe auszubilden. Ab 1941 wurde das Gelände als Hinrichtungsstätte genutzt. Unter anderem wurden hier Tausende Kriegsgefangene aus der Sowjetunion, insbesondere kommunistische Funktionäre, Intellektuelle und Juden, von der SS ermordet.
Erst in den vergangenen Jahren haben die örtlichen Behörden an der Stätte des Grauens eine würdige Gedenkstätte eingerichtet. Schon in den Jahrzehnten zuvor hatten die DKP, Friedensinitiativen und antifaschistische Organisationen jeweils am Sonntag nach dem 1. Mai an dieser Stelle die Opfer gewürdigt. Aufgrund der Maßnahmen zur Eindämmung der Coronavirus-Epidemie konnte 2020 keine angemessene Gedenkveranstaltung stattfinden.
„Wir konnten das Gedenken an unsere von den Faschisten ermordeten Genossinnen und Genossen nicht einfach ausfallen lassen“, erklärt der Vorsitzende der DKP Südbayern, Werner Feldmann. „Wir haben deshalb mit einer kleinen Delegation unseren Kranz niedergelegt und an die Ermordeten erinnert. Für die Verbrechen des Faschismus gibt es auch 75 Jahre nach der Befreiung kein Vergeben und kein Vergessen!“
Quelle: DKP Bayern / RedGlobe