ver.di fordert Umdenken: Gesundheit ist keine Ware!
Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) in NRW hat sich in einem offenen Brief an die Landesregierung gewandt und darin eine klare Zusage zu Veränderungen in der Finanzierung und der Personalausstattung im Gesundheits- und Sozialwesen gefordert. Zur Unterstützung der Forderungen hat ver.di am 7. Mai 2020 eine landesweite Unterschriftensammlung gestartet. Aufgrund der drängenden Probleme in den Betrieben rechne man mit einer hohen Beteiligung.
„In der Corona-Pandemie wird der Gesellschaft verstärkt vor Augen geführt, welch zentrale Rolle ein gut ausgestattetes Gesundheits- und Sozialwesen einnimmt und mit wieviel Engagement und Professionalität die Beschäftigten und die Auszubildenden dort arbeiten. Die Kolleginnen und Kollegen erwarten deshalb zu Recht, dass nun das lange überfällige Umdenken beginnt und die Landesregierung endlich für mehr Personal und gute Rahmenbedingungen sorgt“, erklärte Gabriele Schmidt, Landesbezirksleiterin ver.di NRW. „Eine Prämienzahlung wäre ein wichtiger erster Schritt, um die Bereitschaft zu diesem Umdenken zu dokumentieren und den Beschäftigten zumindest einen kleinen Ausgleich für ihre besonderen Belastungen zukommen zu lassen.“
In dem Schreiben an die Landesregierung verweist ver.di zudem auf Probleme im Bereich der Sicherstellung des Gesundheitsschutzes der Beschäftigten in den Pflegeheimen, der Behindertenhilfe, den Rettungsdiensten und Krankenhäusern und dem Sozial- und Erziehungsdienst. Laut dem zuständigen ver.di-Fachbereich gäbe es noch immer viele Rückmeldungen aus Einrichtungen, dass dort weder ausreichend Masken noch sonstige Schutzausrüstung vorhanden seien. Auch der Umgang mit Beschäftigten, die selbst der Risikogruppe angehören, sei sehr unterschiedlich und werde an vielen Stellen nicht den Risiken gerecht, unter denen dort aktuell gearbeitet würde.
„Hier muss das Land NRW sicherstellen, dass die Rahmenbedingungen für Lockerungen der Pandemiebestimmungen gegeben sind, bevor Patientenzahlen in den Krankenhäusern wieder gesteigert, Werkstätten für Menschen mit Behinderungen geöffnet oder Besuchsverbote in Seniorenzentren gelockert werden können!“, so Schmidt.
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