Zum Tag der Pflege am 12.Mai
Coronagerecht – aber mit vielen Aktionen im Netz sowie in Kliniken und Pflegeeinrichtungen machen die Pflegenden morgen, am internationalen Tag der Pflege, auch in Hessen auf ihre Forderungen aufmerksam. Viele Pflegekräfte arbeiten derzeit in Kliniken, Pflegeheimen oder ambulanten Pflegediensten bis an die Grenze ihrer Leistungsfähigkeit. „Und dies, insbesondere dort, wo Schutzausrüstungen weiter Mangelware sind, unter erhöhtem Risiko, sich selbst zu infizieren“, sagt Georg Schulze-Ziehaus, Landesfachbereichsleiter Gesundheit und soziale Dienste bei ver.di Hessen. Daher fordert ver.di ausreichende Versorgung mit Schutzausrüstung und regelmäßige verdachtsunabhängige Tests für alle Beschäftigten und Betreuten in Kliniken und Pflegeeinrichtungen.
In Kliniken und Pflegeheimen dürfe man nach Ende der aktuellen Krise nicht wieder zur Tagesordnung übergehen, sagt Schulze-Ziehaus. Fehlten schon vor Beginn der Pandemie Pflegekräfte „an allen Ecken und Enden“, hat sich die Situation durch Corona noch zugespitzt. „Wir brauchen dringend verbindliche gesetzliche Personalmindestzahlen“, fordert Schulze-Ziehaus, in der Krise seien selbst die aus Sicht der Gewerkschaft unzureichenden Personaluntergrenzen für einzelne Abteilungen von Kliniken außer Kraft gesetzt worden. Zudem beklagt ver.di, dass in verschiedene Einrichtungen Pflegekräfte aktuell in 12-Stunden-Schichten arbeiten müssten – teilweise auch, um Schutzausrüstung zu sparen. „Für Kliniken haben die Deutsche Krankenhausgesellschaft, der Pflegerat und die Gewerkschaft ver.di Ende des letzten Jahres gemeinsam ein Personalbemessungssystem vorgestellt (PPR 2.0) – dies muss spätestens nach Ende der Krise in den Kliniken eingeführt werden“, fordert Schulze-Ziehaus.
Gerade in vielen Pflegeheimen und ambulanten Pflegediensten seien die Löhne niedrig. „1.500 Euro Bonuszahlung in diesem Jahr sind ein Anfang“, sagt Schulze-Ziehaus, „aber auf Dauer brauchen Beschäftigte auch in der Altenhilfe Löhne, die sie selbst vor Altersarmut schützen.“ Im Bundestag sei jetzt das Gesetz auf dem Weg, um einen Anspruch auf bis zu 1.500 Euro Prämie für Beschäftigte in Pflegeeinrichtungen zu regeln. Allerdings stehe, so Schulze-Ziehaus, im Gegensatz zu mehreren anderen Bundesländern die Zusage des Landes Hessen zur Finanzierung seines Anteils an dieser Bonuszahlung noch aus. Wichtig sei auch, dass die Beschäftigten aller Berufsgruppen in Pflegeeinrichtungen die Prämie bekommen. „Pflege ist Teamwork“, so Schulze-Ziehaus, „und in der Coronakrise leisten jetzt alle Beschäftigten Großartiges.“ Daher erwarten die Beschäftigten am 12. Mai in den hessischen Pflegeeinrichtungen nun auch konkrete Zusagen der Landesregierung- „Klatschen allein hilft nicht!“
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