Unfälle und Tod bei der Arbeit – Das Problem heißt Kapitalismus
Erklärung des Sekretariats des Parteivorstandes der Partei der Arbeit Österreichs (PdA), Wien, 23. Mai 2020
Auch in Österreich kommt es nach wie vor zu tödlichen Arbeitsunfällen. Das Risiko für Arbeitsunfälle ist hochgradig ungleich verteilt. Die Statistik der AUVA zeigt, dass Arbeiter ein höheres Risiko für Arbeitsunfälle haben als Angestellte. Sozialwissenschaftliche Studien zur Gesundheitsvorsorge zeigen, dass Leiharbeiter nochmal höhere Risiken haben als die Stammbelegschaft. Dies zeigte sich beispielweise darin, dass Kollegen, die als Leiharbeiter angestellt waren, die mit radioaktivem Material arbeiteten, signifikant stärker verstrahlt waren als ihre Kollegen der Stammbelegschaft.
Das Risiko für Arbeitsunfälle ist auch nach Branchen verschieden. Die meisten Fälle gibt es in der Baubranche, so auch bei den Bauarbeiten im Semmering-Basistunnel im April dieses Jahres. Hier führte ein Arbeitsunfall sogar zum Tod eines Arbeiters. Der Fall wurde erst kürzlich bekannt. Ob und inwiefern er durch Schutzmaßnahmen vermeidbar gewesen wäre, bleibt offen. Klar ist jedoch, dass es bereits im Vorjahr zu einem Einsturz in dem Bereich kam, in dem der Arbeiter aus Kärnten ums Leben kam.
2018 gab es 161.313 anerkannte Arbeitsunfälle, 118 endeten mit dem Tod und weitere 95 Versicherte der AUVA starben anerkannt an Berufskrankheiten. Das heißt, etwa jeden dritten Tag stirbt eine Person in Österreich im Rahmen eines Arbeitsunfalls. Zählt man die Berufskrankheiten als Folge der Lohnarbeit hinzu, ist es häufiger als jeder zweite Tag.
Es bleibt abzuwarten, wie sich die Statistik in Zeiten von Corona entwickelt, jedoch ist mit steigenden Zahlen zu rechnen. Eines ist klar: Die Arbeiter sind Opfer des Systems, in dem Profit, der maximiert wird, im Zentrum steht. Sie sind Opfer des Kapitalismus.
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