Amazon Prime Days: ver.di ruft zu Arbeitsniederlegungen auf
Am heutigen Dienstag (13.10.) ruft die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) Beschäftigte von Amazon in NRW an den beiden Standorten in Rheinberg und Werne im Rahmen eines bundesweiten Streiktags dazu auf, die Arbeit niederzulegen. Die Streiks dauern bis morgen (14.10.) an und finden damit während der sogenannten Amazon-Prime Days statt. Die Beschäftigten kämpfen dafür, dass ihr Arbeitgeber die Tarifverträge des Einzelhandels unterzeichnet.
Dazu erklärte die Fachbereichsleiterin für den Handel, Silke Zimmer: „Die Prime Days als Mega-Event bringen Amazon voraussichtlich erneut etliche Milliarden Dollar ein. Im vergangenen Jahr waren es Presseberichten zufolge etwa 7,2 Milliarden Dollar. Bei rund 840.000 Beschäftigten weltweit hat jede Kollegin und jeder Kollege an diesen wenigen Tagen durchschnittlich über 8.500 Dollar für das Unternehmen erarbeitet. Diese wenigen Tage würden also für Deutschland ausreichen, um den derzeitigen Abstand zwischen der Bezahlung bei Amazon und dem Tarifgehalt nach den Tarifverträgen des Einzelhandels für mindestens sieben Jahre auszugleichen.“
Laut Zimmer sollten den Beschäftigten auch die Erträge des Unternehmens aus der Corona-Zeit zugutekommen: „Wir erwarten von der Unternehmensleitung, dass die Milliardeneinnahmen endlich bei denen ankommen, die sie unter erheblichem gesundheitlichen Risiko erwirtschaften. Die Beschäftigten werden auch in diesen Zeiten ihren Arbeitskampf fortsetzen und sich dafür einsetzen, dass sie endlich nach den Tarifverträgen des Einzelhandels bezahlt werden.“
Der Erfolg der Streiks sei dadurch sichtbar, dass auch in diesem Jahr die Tariferhöhung des Einzelhandels – wenn auch erst verspätet im September – bei den Amazon Beschäftigten angekommen ist.
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