Gewerkschafter gegen »Legida« – Polizei kesselt Antifaschisten ein
Nur unter massivem Polizeischutz konnten heute rund 200 Rassisten von »Legida« durch die Leipziger Innenstadt demonstrieren. Mit einem auf Kartons zusammengeklebten »Sarg« tragen sie die »Demonstrationsfreiheit zu Grabe«, obwohl diese für sie durch unzählige Polizisten in Bürgerkriegsmontur durchgesetzt wurde. Ansonsten bestand der Aufzug »besorgter Bürger« vor allem aus Neonazis und Hooligans, die mit schwarz-weiß-roter Fahne kein Zweifel daran ließen, wo man sie hinsortieren muss.
Mehrere hundert Demonstranten, unter ihnen Delegierte des derzeit in Leipzig stattfindenden ver.di-Bundeskongresses, versammelten sich auf mehreren Straßen, um den Marsch der Rassisten zu blockieren. Die ruppig vorgehenden Polizisten verhinderten jedoch, dass der Aufmarsch von »Legida«, der erstmals am Mittwoch stattfand, tatsächlich gestoppt werden konnte. Trotzdem wurden die Rassisten lautstark beschimpft, und Mitglieder der ver.di-jugend zeigten mit einem Transparent »Gegen Rassismus – Unsere Toleranz hat Grenzen«, dass sie nicht bereit sind, dem braunen Treiben tatenlos zuzusehen.
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Die sächsische Polizei zeigt sich gegenüber den Protestierenden aggressiv und knüppelte mehrfach in die Blockaden hinein, obwohl von dort keine Gewalt ausging. Pressevertreter berichteten auch schon von mehreren Übergriffen auf Journalisten. Nachdem die »Legida«-Rassisten vorbeigezogen waren, kesselten die Beamten am Gewandhaus Hunderte Antifaschisten, unter ihnen wieder viele Gewerkschafter, ein und verlangten, die Personalien jedes einzelnen Demonstranten festzustellen. »Wo wart ihr in Heidenau?« schallte es den Beamten entgegen – eine Erinnerung daran, dass die Sicherheitskräfte sich in dem Vorort von Dresden nicht in der Lage sahen, die gewaltsamen Ausschreitungen der Rassisten zu unterbinden. Erst gegen 21.15 Uhr löste die Polizei den Kessel auf und ließ die Antifaschisten ungehindert abziehen, »aufgrund der Uhrzeit«, so offenbar die offizielle Begründung.
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Für Samstag haben die Rassisten eine weitere Zusammenrottung angemeldet. Mit 5.000 Leuten, so ihre Anmeldung, wollen sie zu einer Leipziger Flüchtlingsunterkunft ziehen. Für die Antifaschisten in Leipzig bleibt es also unruhig. Und auf die sächsische Polizei sollte man sich spätestens nach den heutigen Erfahrungen nicht verlassen.