22. November 2024

»Mütter der Plaza de Mayo« vor Gericht

Hebe de Bonafini. Foto: Ministerio de Cultura argentino (CC BY-SA 2.0)In Argentinien hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen die Präsidentin der »Mütter der Plaza de Mayo« erhoben. Die inzwischen alten Frauen waren international bekanntgeworden, als sie ab Ende der 70er Jahre von der argentinischen Militärdiktatur Aufklärung über das Schicksal ihrer »verschwundenen« Söhne und Töchter verlangten. Bis heute greifen sie in die politischen Auseinandersetzungen ein. So hatte ihre Präsidentin Hebe de Bonafini nach dem Machtantritt des neuen argentinischen Präsidenten Mauricio Macri dazu aufgerufen, dessen neoliberalen Plänen Widerstand entgegenzusetzen. »Der Feind ist an die Macht zurückgekehrt«, hatte sie am 10. Dezember auf der Demonstration »Widerstehen heißt kämpfen – Keinen Schritt zurück« erklärt.

Die Kundgebung hatte die Tradition der »Märsche des Widerstands« wieder aufgegriffen, mit denen die Mütter bis vor zwölf Jahren jährlich ihre Forderungen auf die Straße getragen hatten. Man habe die Demonstrationen damals beendet, »weil der Feind nicht mehr in der Regierung saß«. Nun aber sei er zurückgekehrt, deshalb kämen auch die Demonstrationen wieder. »Wir marschieren wieder auf diesem Platz, wie wir es gegen die Milizen (während der Diktatur von Jorge Rafael Videla) getan haben. Wir können nicht mehr so laufen wie früher, aber wir sind hier, zusammen mit euch, wie immer«, hatte Bonafini bei der Kundgebung ausgerufen.

Das reichte Staatsanwalt Carlos Stornelli, um die Eröffnung eines Verfahrens gegen die 87jährige zu beantragen. Bei den Äußerungen Hebes handele es sich um »den Versuch eines Aufstands gegen die verfassungsmäßige Ordnung« und um einen »Aufruf zur Gewalt«, behauptete der Jurist.

Quelle: VTV / RedGlobe

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