23. Dezember 2024

Mit roten Fahnen zu Rosa und Karl

Demonstration vom Frankfurter Tor nach Friedrichsfelde. Foto: RedGlobe

Mehrere zehntausend Menschen haben im Sonntag in Berlin an die am 15. Januar 1919 ermordeten Mitbegründer der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD), Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht, erinnert. Etwa 10.000 Teilnehmer zählte allein der Demonstrationszug vom Frankfurter Tor zur Gedenkstätte der Sozialisten in Friedrichsfelde. Unter roten Fahnen demonstrierten Mitglieder zahlreicher Parteien und Organisationen gemeinsam für einen revolutionären Bruch mit dem kapitalistischen System.

DKP-Block bei der LL-Demo. Foto: RedGlobeStark präsent war die Deutsche Kommunistische Partei (DKP), die ihren Block unter das Motto »Aller guten Dinge sind drei: Frieden, Arbeit, Solidarität« gestellt hatte. Mit den Bildern von Liebknecht, Luxemburg und Lenin machte die DKP deutlich, dass diese »drei« eben auch eine Anspielung auf »LLL« sein sollte. Am Vorabend hatten sich mehrere hundert Mitglieder der DKP im Anschluss an die Rosa-Luxemburg-Konferenz der Tageszeitung »junge Welt« zu ihrem traditionellen Lenin-Liebknecht-Luxemburg-Treffen versammelt.

Lautstark präsentierte sich auch der unter anderem von der SDAJ, DIDF-Jugend und dem Studierendenverband SDS gebildete Jugendblock, in dem sich rund 500 Jugendliche versammelten. Auf Transparenten protestierten die Teilnehmer unter anderem gegen die Werbekampagnen der Bundeswehr. Die stellvertretende SDAJ.Vorsitzende Lena Kreymann betonte auf der Demonstration am Sonntag, dass die Kriege der Bundeswehr den Interessen Jugendlicher entgegenstünden: »Das wird schon an der Finanzierung deutlich: Während für die Bundeswehr immer genug Geld da ist, fehlt es in den Schulen an allen Ecken und Enden. Schlecht ausgestattete Bibliotheken und marode Schulgebäude sind vielerorts keine Ausnahme.«

Der Demonstrationszug endete am Gedenkstein »Die Toten mahnen uns«, an dem neben zahlreichen Toten der Novemberrevolution auch führende Vertreter der sozialistischen Bewegung und der DDR bestattet sind. Ein Meer roter Nelken bedeckte die Gedenksteine. Der Polizei war das friedliche Gedenken allerdings offenkundig ein Dorn im Auge. Immer wieder kam es zu Provokationen. So standen die Uniformierten in Kampfmontur mitten auf dem Weg der Demonstration, so Polizeiprovokationen in Friedrichsfelde. Foto: RedGlobedass die Teilnehmer um die Beamten herumgehen mussten. Offenkundig sollte das Verhalten der Polizei die Ankunft der Demonstranten stören, die mit Transparenten nur schwer um die Uniformierten herumgehen konnten. Als der Internationalistische Block die Stelle erreichte, schlug ein Polizist unvermittelt mit der Faust auf einen Transparentträger ein, der getroffen zurücktaumelte. Doch auch diese Demonstranten ließen sich nicht provozieren.

Zu gezielten Übergriffen kam es jedoch gegen kurdische Teilnehmer. Demonstranten, die Bilder des in der Türkei inhaftierten PKK-Vorsitzenden Abdullah Öcalan zeigten, wurden von der Polizei brutal aus dem Demonstrationszug herausgezogen und abgeführt.

Berlin