Grazer Kommunisten bleiben zweitstärkste Kraft
Bei den Gemeinderatswahlen in Graz hat die Kommunistische Partei Österreichs (KPÖ) ihren Platz als zweitstärkste Kraft in der Stadt behaupten und ihr Rekordergebnis von 2012 sogar noch ausbauen können. Die Mannschaft um Vizebürgermeisterin Elke Kahr erreichte nach Auszählung aller Wahlbezirke, aber ohne die Briefwahlstimmen, 20,39 Prozent und damit mehr als 0,5 Punkte mehr als vor fünf Jahren. Auf graz.at kommentierte Kahr dies am Sonntagabend: »Wir freuen uns riesig über dieses Ergebnis. Ich habe mir gewünscht, dass wir die 20 Prozent erreichen und zweitstärkste Partei in Graz sind. Es liegt nun an der stärksten Partei, auf die anderen zuzugehen. Wir verweigern Gespräche sicher nicht.«
In absoluten Zahlen konnte die KPÖ bei leicht gesunkener Wahlbeteiligung rund 500 Stimmen hinzugewinnen und wurde nun von 23.197 Grazern gewählt. Stärkste Partei blieb die konservative ÖVP mit 37,66 Prozent. Hinter der KPÖ liegt die ultrarechte FPÖ mit 16,28 Prozent. Ein Desaster erlebten die Sozialdemokraten der SPÖ, die mit 10,09 Prozent mehr als fünf Punkte verloren – und nun sogar noch hinter den Grünen liegen, die auf mit 10,22 Prozent kamen.
KPÖ-Gemeinderat Robert Krotzer schrieb auf Facebook: »In Zeiten wie diesen als Kommunistische Partei, die prinzipienfest an der Seite der Bevölkerung steht und hilft, wo andere nur leere Phrasen haben, und trotz des Gegenwindes der großen Medien sowie einer Kampagne eines Konzerns (die mit fast einer halben Million Euro unser Wahlbudget bei weitem übertroffen hat!) deutlich an Stimmen dazu zu gewinnen (!) und zweitstärkste Partei in der zweitgrößten Stadt Österreichs zu bleiben, ist einfach nur großartig!
Mit uns und den vielen, vielen tausend Menschen, die die KPÖ heute mit noch mehr Überzeugung und Freude an Widerständigkeit gewählt haben, werden wir gemeinsam dafür sorgen, dass eine mögliche schwarz-blaue Koalition nix zu lachen haben wird und die Arbeit für die Menschen in Graz weitergeht.«
Mirko Messner, Bundessprecher der KPÖ, gratulierte den Grazer Genossen nach der ersten Hochrechnung zu ihrem »politisch wertvollen« Ergebnis: »Die Grazerinnen und Grazer haben das konsequente soziale Engagement der KPÖ-Gemeinderatsfraktion und ihre Wohnpolitik auf eindrucksvolle Weise belohnt. Bei höherer Wahlbeteiligung hat die KPÖ tausende Stimmen dazugewonnen und hält ihren zweiten Platz. Sie bleibt auch für die kommenden Jahre eine fixe und verlässliche Größe in der Stadtpolitik und soziale Opposition. Im Namen des Bundesvorstands gratuliere ich herzlich Elke Kahr und allen, die dazu beigetragen haben.«
Quellen: graz.at, KPÖ, Robert Krotzer auf Facebook / RedGlobe