Die Bänder stehen still im Mercedes Benz-Werk Berlin
Am Mittwoch werden die 2.500 Beschäftigten des Mercedes Benz-Werks Berlin nicht arbeiten – sondern einen ganzen Arbeitstag lang für ihr Werk und ihre Arbeitsplätze streiten: mit Demonstration und Betriebsversammlung, mit Freunden und Familie, mit IG Metall und Politik-Prominenz, mit Trillerpfeifen und Sambagruppe.
Am 9. Dezember wird es sehr leise sein in den Werkshallen von Mercedes Benz, dafür laut auf der Straße: Ab 9:15 Uhr ziehen die Daimler-Beschäftigten von Tor 1 und 2 aus Richtung Alt-Mariendorf, machen dort eine Zwischenkundgebung mit Politik-Prominenz und hakten nach dem Mittag eine digitale Betriebsversammlung ab. „Wir Daimler-Beschäftigte werden am Mittwoch nicht arbeiten. Wir nehmen uns diesen Tag, um dem Vorstand klar zu zeigen, dass wir uns von ihm nicht abwracken lassen“, sagt Michael Rahmel, der Betriebsratsvor-sitzende des Daimler Benz-Werks Berlin. „Die 2.500 Beschäftigten hier werden sich von keinem Vorstand der Welt ihre Zukunft stehlen lassen.“
Nach der Demonstration lädt der Betriebsrat Beschäftigte und die neue Werksleitung zu einer digitalen Betriebsversammlung ein – und zu deutlichen Aussagen zur Zukunft des Standortes: „Wir wollen eine gelingende Transformation des Werkes mit zukunftsfähigen Produkten, zum Beispiel in der E-Mobilität. Daher erwarten wir auf der Betriebsversamm-lung eine klare Ansage des Vorstands, dass er zumindest Teile des Stilllegungsbeschlusses zurücknimmt, wir mehr Zeit und die Zusage bekommen, dass hier nicht Teile des Werkes rasiert werden“, sagt Jan Otto, der Erste Bevollmächtigte der IG Metall Berlin. „Zukunft oder Widerstand ist das Motto des Tages: Am Ende wissen alle, wie es weitergeht.“
Quelle: IG Metall Berlin