„Paketzusteller sind keine Maschinen“ – ver.di lehnt Freigabe der Sonntagszustellung ab
Die Bayerische Staatsregierung hat der Paketbranche die Sonntagszustellung am 20. Dezember erlaubt. „Wir bei ver.di Bayern halten es dagegen für grundfalsch in diesen Tagen der absoluten Spitzenbelastung, den Beschäftigten ihren freien Sonntag zu nehmen – den brauchen sie gerade jetzt“, erklärte die Landesbezirksleiterin von ver.di Bayern, Luise Klemens. „Die Beschäftigten der Paketbranche und speziell bei der Deutschen Post laufen derzeit belastungsmäßig überall absolut am Limit. Auch sie und gerade sie brauchen deshalb den Schutz vor Überlastung“, so Klemens: „Die Paketzusteller sind doch keine Maschinen“, kritisierte Klemens.
Die Beschäftigten der Paketdienste leisten derzeit in Bayern Herausragendes, egal ob bei TNT, Hermes, DPD, UPS oder der Deutschen Post AG. Überall gilt es explodierende Paketmengen zu sortieren und zuzustellen. Getrieben durch die corona-bedingten Einschränkungen steigt die Zahl der Onlinebestellungen und damit die Zahl der Pakete in bisher nie dagewesene Rekordhöhen. „Diese Rekordmengen bedeuten Rekordbelastung für die Beschäftigten auch und gerade im Bereich der Zustellung. Die Betriebsräte der bayerischen Postniederlassungen lehnen deshalb geschlossen und entschlossen eine Zustellung am Sonntag, den 20.12. ab“, berichtete David Merck, Leiter des Fachbereichs Postdienste bei ver.di Bayern.
Stattdessen plädiert ver.di für die Nutzungen der Möglichkeiten von Montag bis Samstag. Ein Großteil der Beschäftigten leiste bereits Überstunden und verzichte auf ihren freien Tag. Im Interesse der Kunden wurde der Weg in Bayern für eine zusätzliche Nachmittagszustellung freigemacht und betriebliche Lösungen im Interesse der Beschäftigten gestaltet, z.B. mit zusätzlichen Schichten in den Paketzentren. „Was wir brauchen ist also keine Sonntagszustellung, sondern mehr Personal sowie eine Aufwertung der Arbeit in den Paketsortierzentren und in der Zustellung“, forderte Merck. Er habe Verständnis, dass man sein Weihnachtspaket rechtzeitig bekommen wolle, so Merck, aber „den Einzelhandel zu schließen und das von den Paketzustellern ausbaden zu lassen, ist nicht gerade die feine Art“, kritisierte Merck.
Quelle: ver.di Bayern – ver.di lehnt Freigabe der Sonntagszustellung ab