Jugend gegen G20: »Unser Protest war nicht friedlich!«
Wir dokumentieren nachstehend eine über Facebook verbreitete Stellungnahme des Bündnisses »Jugend gegen G20«:
Nach einiger Zeit für Reflexion wollen wir dies einmal loswerden: Uns kotzt es gewaltig an, dass unser Bildungsstreik gegen G20 – Für selbstbestimmtes Lernen! als der friedliche und nur deswegen legitime Protest am Tag des zivilen Ungehorsams dargestellt wird.
Um dies einmal klarzustellen:
1. Unser Protest war nicht friedlich. Wir als Jugend haben am Freitag widerständig, laut, und wütend gegen die G20, unser Bildungssystem und den Kapitalismus demonstriert.
2. Wir wurden wochenlang von Schulbehörde, Polizei und Co. z.B. durch das Androhen von Klassenbucheinträgen und das Verbot unserer ursprünglichen Demoroute schikaniert, kleingemacht und verdrängt. Wir empfinden es als eine Heuchelei, dass genau diese Leute uns nun als Vorbild friedlichen Protests missbrauchen. Wir brauchen eure Bewertung unseres Protests nicht.
3. Wir als Jugend haben durch das Bestreiken unserer Bildungseinrichtungen gemeinsam den (illegalen) Grenzübertritt gewagt. Wir waren bewusst ungehorsam. Und es hat sich gelohnt!
4. Wir alle haben am G20-Gipfel eine Polizei erlebt, die sich einen Dreck darum gekümmert hat, ob ihr Verhalten rechtmäßig oder verhältnismäßig ist. Wenn wir am Freitag beim Bildungsstreik nicht gerade junge Menschen gewesen wären, gegen die es schlimm ausgesehen hätte, körperliche Gewalt einzusetzten, hätte die Polizei uns bestimmt auch verprügelt.
5. Genau und gerade deswegen sind wir solidarisch mit allen anderen Aktionen des zivilen Ungehorsams und stehen zusammen mit unseren Freunden, die sich dem G20-Gipfel in den Weg gestellt haben.Besonders gilt dies denen, welche ohne Grund in den Knast gesteckt wurden, oder verletzt wurden sind.
Weitere, vielleicht nicht ganz so emotionsvolle Auswertungen folgen von uns die Tage.
Bildungsstreik AG – Jugend Gegen G20
Quelle: Jugend gegen G20 bei Facebook / RedGlobe