Trump droht Venezuela mit Militäreinsatz
US-Präsident Donald Trump hat am Freitag (Ortszeit) gegenüber Pressevertretern eine »militärische Option« gegen Venezuela nicht ausgeschlossen. Nach einem Treffen mit Außenminister Rex Tillerson, Sicherheitsberater H.R. McMaster und der US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Nikki Haley, sagte er: »Wir haben viele Möglichkeiten hinsichtlich Venezuelas, einschließlich einer möglichen militärischen Option, wenn es nötig ist.« In seinem Golfclub Bedminster in New Jersey, von wo er auch schon Kriegsdrohungen gegen Nordkorea ausgestoßen hatte, legte er gegenüber Journalisten nach: »Wir haben Truppen überall auf der Welt, an sehr weit entfernten Orten. Venezuela ist nicht sehr weit weg.«
Die erste Reaktion auf die Drohungen des US-Präsidenten kam von Venezuelas Verteidigungsminister Vladimir Padrino López. Dieser erklärte, er warte die offizielle Stellungnahme des Außenministeriums ab. Als General und als Venezolaner könne er die Äußerungen Trumps jedoch nur als »irrsinnig« bezeichnen. »Dies ist ein Akt des Wahnsinns, eine Tat des äußersten Extremismus. Die Vereinigten Staaten werden von einer extremistischen Elite regiert«, so Padrino.
Informationsminister Ernesto Villegas rief die Völker Lateinamerikas zur Solidarität auf, um eine Militäraggression zu verhindern, die den Frieden auf dem gesamten Kontinent gefährden würde. Das Außenministerium rief für den heutigen Samstag das gesamte diplomatische Korps zusammen, um auf die Äußerungen Trumps zu antworten.
Zuvor hatte das russische Außenministerium in einer Stellungnahme erklärt, dass die Wahl der verfassunggebenden Versammlung in Venezuela die Grundlagen für einen »neuen institutionellen Rahmen für die Innenpolitik des Landes« gelegt habe, der die Möglichkeit für eine Stabilisierung der Lage biete. Die internationale Gemeinschaft solle eine friedliche Lösung der Krise in dem südamerikanischen Land durch »die Wiederherstellung einer Atmosphäre des Vertrauens und durch die Wiederaufnahme eines direkten Dialogs zwischen den Konfliktparteien« unterstützen. »Leider sehen wir häufig das Gegenteil davon«, hieß es aus Moskau weiter.
Die rechte Regierung Perus wies am Freitag den venezolanischen Botschafter in Lima, Diego Molero Bellavia, aus. Caracas protestierte gegen diese Entscheidung und erklärte, Kuczynski sei »ein Feind des Heimatlandes von Simón Bolívar«. Trotzdem werde man trotz der aggressiven Aktionen der dortigen Regierung die Beziehungen mit dem peruanischen Volk weiter vertiefen.