Ehrung Erich Frieds zu dessen 100. Geburtstag mit Filmschau und Gala
Der am 6. Mai 1921 in Wien geborene Schriftsteller Erich Fried wäre in diesem Jahr 100 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass laden das Kulturmagazin Melodie & Rhythmus sowie die Tageszeitung junge Welt zur Filmschau und Galaveranstaltung über einen frei zugänglichen Livestream am Samstag, den 8. Mai, ein.
Mitwirkende sind unter anderen der jüngste Sohn des Dichters, der Filmregisseur Klaus Fried, und Erich Frieds langjährige Mitarbeiterin Claudia Hahm. Der Schauspieler Rolf Becker und der Pianist Chris Jarrett haben Fried auf Tourneen begleitet. Die Regisseure Jill Evans und Roland Steiner zeigen ihre mit der BBC bzw. der DEFA produzierten Dokumentarfilme, der Fried-Biograf Gerhard Lampe bisher unveröffentlichtes Filmmaterial. Bei der Gala wirken neben dem Musiker Konstantin Wecker auch die Liedermacherin Barbara Thalheim und ihr Jazztrio mit. Die Veranstaltung wird unterstützt vom Klaus Wagenbach Verlag, in dem die meisten Bücher Erich Frieds erschienen sind, und von der Internationalen Erich-Fried-Gesellschaft.
Ursprünglich war das Programm für das Berliner Kino Babylon konzipiert. Wegen der aktuellen Entwicklung der Corona-Pandemie haben sich Veranstalter und Mitwirkende entschieden, die Feierlichkeit als einmaligen und kostenlosen Livestream stattfinden zu lassen. Dieser wird am 8. Mai ab etwa 16 Uhr unter dem Link www.jungewelt.de/erich-fried frei zugänglich sein. Um die Kosten finanzieren zu können, bitten die Veranstalter um Spenden und bieten den Verkauf symbolischer Eintrittskarten an.
Erich Fried wuchs in Wien als einziges Kind einer jüdischen Familie auf. Sein Vater erlag 1938 den Folgen eines Gestapo-Verhörs. Fried floh siebzehnjährig nach England, wo er bis zu seinem Tod lebte. Er war in seiner Zeit der wichtigste Vertreter politischer Lyrik im deutschsprachigen Raum und machte sich als Übersetzer vor allem englischer Dichter einen Namen. Fried positionierte sich in der außerparlamentarischen Opposition, was ihm bei rechten und konservativen Zeitgenossen den Schimpfnamen „Stören-Fried“ einbrachte. Er starb am 22. November 1988.
Quelle: junge Welt via Presseportal – Ehrung Erich Frieds zu dessen 100. Geburtstag mit Filmschau und Gala durch Kulturmagazin Melodie & Rhythmus und Tageszeitung junge Welt