Urlaubsgeld für alle
Die Zahlen des WSI machen zwei Dinge deutlich. Wir brauchen mehr tariflich abgesicherte Beschäftigung. Nur so werden mehr Menschen Urlaubsgeld erhalten. Und für all jene, die wenig verdienen oder erwerbslos sind, muss es ein Sofort-Urlaubsgeld in Höhe von 500 Euro geben.
Kein Tag vergeht, an dem nicht mindestens ein Mitglied der Bundesregierung die schönen Aussichten auf einen Sommerurlaub nach Corona preist. Aber nicht einmal die Hälfte der Beschäftigen erhält einen Zuschuss von den Unternehmen, im Osten ist es gerade einmal ein Drittel. Auch Erwerbslose gehen leer aus. Deutlich besser gestellt sind Beschäftigte in tarifgebundenen Betrieben, wie das auch bei Löhnen und Gehältern der Fall ist.
Die Politik ist hier keineswegs machtlos. Im Gegenteil. Sie setzt die Rahmenbedingungen der Tarifpolitik. Der Schlüssel ist hier ein vereinfachtes Verfahren für die Allgemeinverbindlichkeit von Tarifverträgen. Damit würde die Reichweite von Tarifverträgen deutlich steigen. Millionen Menschen erhielten höhere Löhne und endlich auch ein Urlaubsgeld. Die Union ist dazu nicht bereit. Auch deshalb braucht es nach der Bundestagswahl ein andere, eine progressive Regierung.
Und für all die, die weder Urlaubsgeld bekommen, noch etwas sparen konnten, braucht es eine schnelle und unbürokratische Unterstützung. Denn auch diese Menschen haben in diesem Sommer Ferien vom Lockdown verdient. Menschen mit niedrigem Einkommen, also Sozialleistungs- und Wohngeld-Berechtigte, sollten zum 1. Juli einmalig 500 Euro Urlaubsgeld überwiesen bekommen. Gerade ärmere Menschen haben in den vergangenen Monaten durch beengte Wohnverhältnisse und wenig Auskommen besonders unter den Corona-Maßnahmen gelitten. Wenn wir uns alle auf die warme Zeit im Freien freuen, sollten auch alle etwas davon haben.
Quelle: Die Linke – Urlaubsgeld für alle