YPG und syrische Armee verteidigen gemeinsam Afrin
Medienberichten zufolge haben die syrische Regierung und die kurdischen »Volksverteidigungskräfte« (YPG) ein Abkommen unterzeichnet, um Afrin gemeinsam gegen die türkische Aggression zu verteidigen. Wie die kubanische Nachrichtenagentur Prensa Latina und der libanesische Fernsehsender Al-Mayadeen am Freitag berichteten, akzeptieren die YPG nach mehrtägigen Verhandlungen das Vorrücken syrischen Armee in dem mehrheitlich von Kurden bewohnten Kanton.
Bereits in den vergangenen Tagen habe der syrische Staat die YPG militärisch unterstützt, berichtete Prensa Latina. So habe es Hilfe bei der Verlegung von Kämpfern aus der Provinz Hassakeh nach Afrin gegeben. Insgesamt sei die Hilfe des syrischen Staates für die Verteidiger Afrins weit umfangreicher als bisher bekannt, schrieb die kubanische Agentur unter Berufung auf Militärquellen. Man werde in den kommenden Tagen die Ausmaße der Zusammenarbeit bekanntgeben.
Der Sender Al-Mayadeen berichtete auf seiner spanischsprachigen Homepage, dass das Abkommen Beobachtern zufolge nun zwei Möglichkeiten eröffne. Entweder werde der syrische Staat seine Bürger gegen die türkische Aggression verteidigen, auch wenn dies eine direkte militärische Konfrontation mit den türkischen Truppen bedeute, oder aber es komme zu einem mit Damaskus koordinierten Abkommen zwischen Russland, der Türkei und dem Iran. Letztere Option könne für Ankara ein Ausweg aus der Sackgasse sein, in die es sich mit der Operation manövriert habe.
Von kurdischer Seite wurde die Existenz des Abkommens bislang nicht offiziell bestätigt, aber auch nicht eindeutig dementiert. YPG-Sprecher Birusk Heseke wird mit den Worten zitiert, man habe »Russland oder das Regime nicht offiziell gebeten, Afrin zu betreten«. Es gebe »keine formelle Einladung«, aber man stelle sich auch keiner Partei entgegen, die den Widerstand unterstützen wolle.
Quellen: Prensa Latina, Al-Mayadeen, Dr Abdulkarim Omar via Twitter / RedGlobe