21. Dezember 2024

Migrationspakt muss bei Fluchtursachen ansetzen

„Die Verhandlungen über einen globalen Migrationspakt sind ein Schritt in die richtige Richtung. Der Schutz von Flüchtlingen und Migranten ist wichtig und richtig, ebenso wie eine bessere Unterstützung für jene Länder, die den Großteil der Flüchtlinge aufnehmen. Ziel muss es aber vor allem sein, die wirtschaftlichen Bedingungen und Lebensperspektiven vor Ort so zu gestalten, dass Menschen erst gar nicht zu Flucht und Migration gezwungen werden“, erklärt Sevim Dagdelen, stellvertretende Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE, anlässlich der Beratungen der UN-Mitgliedsstaaten über einen umfassenden Migrations- und Flüchtlingspakt.

Dagdelen, die an den Konsultationen in New York teilnimmt, weiter:

„Die sogenannten Freihandelsabkommen des Westens zerstören die Lebensgrundlagen von Millionen Menschen im Süden und zwingen sie zu Flucht und Migration. Ein globaler Migrationspakt muss auf die Schaffung gesunder wirtschaftlicher Bedingungen vor Ort abzielen, damit Hochqualifizierte nicht länger aus den Ländern des Südens abwandern.

Der Brain-Drain durch die gezielte Anwerbung von Fachkräften für Konzerne in Deutschland und Europa hat negative Folgen für die Länder des Südens. Es ist purer Zynismus und rassistisches Nützlichkeitsdenken, die wachsende Bevölkerung in den Ländern Afrikas als zukünftiges Arbeitskräftereservoir für den Niedriglohnsektor in Deutschland und Europa zu sehen. Notwendig sind faire Wirtschaftsbeziehungen und ein Stopp der Waffenexporte. Reiche und Superreiche müssen angemessen an den globalen Kosten von Flucht und Migration beteiligt werden.“

Quelle:

Bundestagsfraktion Die Linke

 

USA