6. November 2024

Julian Assange droht Auslieferung an USA

Die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di reagiert mit Fassungslosigkeit auf die Entscheidung eines Londoner Berufungsgerichts, die Ablehnung des US-Auslieferungsantrags für Julian Assange zu kippen. Der Wikileaks-Gründer könnte damit an die USA ausgeliefert werden.

„Es ist kaum zu glauben, dass die Vereinigten Staaten nun doch noch mit ihrem ungeheuerlichen Unterfangen durchkommen könnten und Julian Assange der politischen Verfolgung ausgesetzt wird. Das würde der Pressefreiheit einen irreparablen und nachhaltigen Schaden zufügen“, verurteilte die Bundesgeschäftsführerin der dju in ver.di, Monique Hofmann, die Gerichtsentscheidung.

Assange habe Kriegsverbrechen aufgedeckt und der Öffentlichkeit damit einen großen Dienst erwiesen. Dass er dafür ins Gefängnis solle, sei absurd. Sollte es tatsächlich zu einer Auslieferung kommen, hätte das katastrophale Folgen für den gesamten Journalismus, dessen Fundamente völlig infrage gestellt würden. „Kein Whistleblower wird sich noch mit Informationen an Journalist*innen und Medien wenden, wenn er oder sie befürchten muss, verfolgt und verhaftet zu werden“, so Hofmann. „Die heutige Gerichtsentscheidung hat uns Zeugen eines totalen Versagens des Rechtsstaats werden lassen.“

Quelle: dju in ver.di / RedGlobe

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