8. Mai zum Feiertag!
Übergabe der Petition mit 175.000 Unterschriften an den Bundesratspräsidenten Bodo Ramelow am 5. Mai vor dem Thüringer Landtag
Wann: 5. Mai, 10:00 Uhr
Wo: Vor dem Thüringer Landtag
Jürgen-Fuchs-Straße 1, 99096 Erfurt
8. Mai: Tag der Befreiung
„Für alle Ewigkeit muss im Gedächtnis der Menschheit verankert bleiben: dieses Morgenrot der Menschheit, dieser Jubel, der ganz Europa, ja die ganze Welt erfasste. Aber auch, dass es ihn in Deutschland nicht gab.“ Peter Gingold
Bis heute wird dieses „Morgenrot der Menschheit“ in Deutschland nicht gefeiert.
175.000 Menschen unterstützen unsere Petition „8. Mai zum Feiertag! Was 77 Jahre nach der Befreiung vom Faschismus getan werden muss“, die wir noch gemeinsam mit unserer im letzten Jahr verstorbenen Ehrenpräsidentin Esther Bejarano auf den Weg gebracht haben.
Mit der Kapitulation der deutschen Wehrmacht in der Nacht vom 8. auf den 9. Mai war der deutsche Faschismus militärisch besiegt, Nazi-Terror, Vernichtungskrieg und Völkermord beendet. Der Sieg der alliierten Streitkräfte, unter denen die Rote Armee mit Abstand die größte Last des Krieges in Europa zu tragen hatte, befreite Millionen Menschen aus Zuchthäusern und Lagern, von der Zwangsarbeit und den Todesmärschen. Mit besonderer Dankbarkeit erinnern wir an den Beitrag, den der deutsche antifaschistische Widerstand in Deutschland, in der Emigration, als Teil von Partisanenverbänden und in den Streitkräften der Anti-Hitler-Koalition geleistet hat.
In Deutschland erlebten in erster Linie die überlebenden Verfolgten und Widerstandskämpfer:innen diesen Tag als Befreiung. In der Bundesrepublik war die Sicht auf den 8. Mai wesentlich von der Sicht der Nazis und der Mitläufer:innen als Tag der Kapitulation, der Niederlage geprägt.
„Den 8. Mai zum gesetzlichen Feiertag zu machen, wäre ein symbolischer Perspektivenwechsel: von der Sicht der „Volksgemeinschaft“ hin zur Sicht der Befreiten, der Verfolgten, des Widerstands. Das wäre ein starkes Zeichen gegen Geschichtsrevisionismus, gegen alte und neue Rechte“, so Florian Gutsche, Bundesvorsitzender VVN-BdA.
„Wir wollen am 8. Mai die Befreiung vom Faschismus feiern, aber – wie es in der Petition heißt – auch diskutieren, was getan werden muss, damit nie in Vergessenheit gerät, was geschehen ist und damit es nie wieder geschehen kann. Das ist unverzichtbar in dem Land, das für das Sterben von Millionen von Menschen verantwortlich ist und in dem mit der AfD eine in Teilen faschistische Partei nach der Macht greifen will“, so Gutsche weiter.
Wir hoffen, dass 175.000 Unterschriften von den Mitgliedern des Bundesrates als klares Votum verstanden werden, den Tag der Befreiung zum Feiertag zu machen. 2023 wollen wir den 8. Mai an einem arbeitsfreien Montag gebührend begehen und Peter Gingold, Esther Bejarano und Kameradinnen und Kameradinnen, die das nicht mehr erleben können, werden in unseren Gedanken dabei sein.
Quelle: VVN-BdA