Europäischer Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen
Anlässlich des Europäischen Protesttages zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen am 5. Mai 2022 fordert die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di), gerade auch die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt in den Blick zu nehmen. „Noch immer sind Menschen mit Behinderungen auf dem Arbeitsmarkt benachteiligt: Ihre Arbeitslosenquote ist höher als die von Menschen ohne Behinderungen, und ihre Arbeitssuche dauert oft länger – trotz einer durchschnittlich besseren Qualifizierung“, kritisierte Dagmar König, Mitglied im ver.di-Bundesvorstand. „Es muss alles getan werden, Langzeitarbeitslosigkeit zu vermeiden. Arbeitgebende müssen bereit sein, Menschen mit Behinderungen einzustellen, anstatt sich mit einer lächerlich geringen Ausgleichsabgabe freizukaufen. Behinderung bedeutet nicht mangelnde Leistungsfähigkeit und –bereitschaft.“ Für die dafür notwendige Begleitung bräuchten die Jobcenter und die Agenturen für Arbeit vor Ort ausreichend und entsprechend qualifiziertes Personal.
Der heutige Protesttag sei auch eine gute Gelegenheit, so König weiter, um auf ein wichtiges Ereignis in diesem Jahr hinzuweisen: die Wahlen zur Schwerbehindertenvertretung vom 1. Oktober bis 30. November 2022. „Schwerbehindertenvertretungen leisten einen wertvollen Beitrag zur Inklusion in der Arbeitswelt. Sie sind es, die sich in den Betrieben und Dienststellen vor Ort für Menschen mit Behinderung einsetzen, sie unterstützen und beraten. Schwerbehindertenvertretungen sind herausragende Akteure betrieblicher Mitbestimmung. Ihre Arbeit kann gar nicht genug wertgeschätzt werden.“ Jetzt sei es wichtig, dass sich möglichst viele Beschäftigte in den Betrieben und Dienststellen bereit erklärten zu kandidieren. Und im Herbst komme es darauf an, dass die Wahlberechtigten dann von ihrem Stimmrecht auch Gebrauch machen. „Das stärkt die Stellung der Schwerbehindertenvertretungen in den Betrieben und Dienststellen.“