Kinderhilfswerk fordert Kindergrundsicherung
Der Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerks, Holger Hofmann, hat das Gefälle zwischen Reichtum und Armut in der Gesellschaft scharf kritisiert. Die Politik zu zu wenig dagegen, sagte er im Gespräch mit der Tageszeitung „nd.DerTag“ (Online-Ausgabe). „Im Bereich der Kinderarmut haben wir erkennen können, dass Maßnahmen gegen diese als nicht ausreichend angesehen werden“, sagte Hofmann anlässlich der Veröffentlichung des Kinderreports 2022. „Eine Forderung, die ganz klar im Mittelpunkt steht, ist die ausreichende finanzielle Absicherung dieser Kinder über eine Kindergrundsicherung.“ Die Ergebnisse des Kinderreports zeigten, dass viele Erwachsene in der Gesellschaft eine soziale Schere erleben, die immer mehr auseinander geht. „Es wird deutlich, dass viele Eltern es trotz Einkommen – also nicht im Bereich von Hartz IV -, nicht schaffen, ihre Kinder ausreichend auszustatten. Das ist ein Armutszeugnis für unsere Gesellschaft“, stellt Hofmann fest. „Vier von fünf Erwachsenen sagen, das Schulsystem schafft es nicht, Kindern aus armen Elternhäusern einen guten Bildungsabschluss zu verschaffen.“ Auch mit Angeboten für die Kinder- und Jugendarbeit sehe es teils schlecht aus. „Bei finanziell knappen Kommunen wird oftmals zuerst bei den Angeboten für Kinder und Jugendliche gespart. Das darf nicht sein“, so Hofmann.