Seehäfen: ver.di zieht positive Bilanz der Warnstreiks
Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) zieht im Tarifkonflikt mit dem Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS) eine positive Bilanz der 24-stündigen Warnstreiks an deutschen Seehäfen, die heute Morgen (24. Juni 2022) mit Beginn der Frühschicht beendet wurden. „Insgesamt haben sich rund 8.000 Kolleginnen und Kollegen an den Warnstreiks beteiligt. Das ist ein ganz starkes Signal an die Arbeitgeber, an den Verhandlungstisch zurückzukehren und ein deutlich verbessertes Angebot vorzulegen“, sagte ver.di-Verhandlungsführerin Maya Schwiegershausen-Güth. Das zuletzt vorgelegte Angebot der Arbeitgeber habe im Vergleich zum vorhergehenden keine substanzielle Verbesserung enthalten und sei deshalb für ver.di nicht annehmbar gewesen. Warnstreiks hatte es in den Seehäfen Emden, Bremerhaven, Bremen, Brake, Wilhelmshaven und Hamburg gegeben.
„Es kann nicht sein, dass die Arbeitgeber einen Inflationsausgleich über die gesamte Laufzeit des Tarifvertrages verweigern und die Beschäftigten mit den Auswirkungen der rasant steigenden Preise künftig allein lassen wollen“, sagte Schwiegershausen-Güth weiter. „Die Beschäftigten haben in den letzten Jahren hochflexibel bis an die Belastungsgrenze gearbeitet. Sie halten die Lieferketten zusammen, haben echte Anerkennung und einen gerechten Anteil verdient.“
ver.di fordert für die rund 12.000 Beschäftigten in den 58 tarifgebundenen Unternehmen in Niedersachsen, Bremen und Hamburg eine Erhöhung der Entgelte um 1,20 Euro pro Stunde sowie einen tatsächlichen Inflationsausgleich bei einer Laufzeit des Tarifvertrages von zwölf Monaten. Zudem fordert ver.di die Erhöhung der jährlichen Zulage für Vollcontainerbetriebe um 1.200 Euro.