Begrüßung: Dietmar Koschmieder (Verlag 8. Mai / Tageszeitung junge Welt)

junge Welt, 16. November 2023:

Weshalb also leisten wir es, uns zusätzlich zu all diesem Aufwand diese heutige Konferenz zu organisieren, die sich mit der historischen wie aktuellen Wirkmächtigkeit faschistischer ukrainischer Kräfte dort und in aller Welt beschäftigt?

Unser Schwerpunkt ist und bleibt das Erstellen einer Tageszeitung. Deshalb wäre es uns wesentlich angenehmer, wenn wir mit unseren journalistischen Mitteln und Möglichkeiten spiegeln könnten, was bürgerliche und linke Parteien, Organisationen, Stiftungen oder aber auch antifaschistische Gruppierungen zu diesem Thema zusammentragen, etwa über eine solche Veranstaltung, wie wir sie heute hier erleben. Das geschieht aber hier in Deutschland nirgends und soweit wir das feststellen konnten, auch sonst nirgends im westlichen orientierten Ausland.

Das hat Gründe, auf die wir im Laufe des heutigen Tages noch zu sprechen kommen. Damit aber wir und unsere Leserinnen und Leser den Ukraine-Krieg richtig einordnen können, halten wir solche Informationen, die wir, wie wir sie uns heute erarbeiten, für unabdingbar. Das Aufdecken von Funktion und Wirkmächtigkeit von Bandera-Faschisten ist nicht nur für das Beleuchten historischer und aktueller Zusammenhänge zu diesem Krieg in der Ukraine wichtig.

Sie geben auch Aufschluss darüber, wie Faschismus und institutioneller Antikommunismus generell von den zentralen imperialistischen Kräften gezielt für deren Interessen genutzt werden. Und dazu gehört nicht zuletzt auch die Unterdrückung linker und antiimperialistischer Bewegungen und Medien. Vor allem dann, wenn sie beginnen, Einfluss zu gewinnen. Wir haben uns weltweit umgeschaut, wer zu unserem heutigen Thema forscht und publiziert. Es sind nicht viele.

Sie zur Teilnahme an dieser Konferenz zu bewegen, war schwierig. Natürlich gab es jene, denen es zeitlich nicht möglich war zu kommen. Andere, gerade bekanntere bürgerliche Publizisten rechnen mit Nachteilen für ihre Karriere. Ukrainische Wissenschaftler fürchten hingegen schwerwiegende Konsequenzen für sich und ihre Familien, wenn sie zu so einem Thema öffentlich auftreten. Dass diese Ängste begründet sind, wird durch eine Meldung aus der Washington Post von dieser Woche deutlich.

Dort wird mitgeteilt, dass ukrainische Geheimdienste Killer-Kommandos einsetzen, nicht nur gegen den russischen Feind und nicht nur in der Ukraine selbst. Es wird hervorgehoben, dass auch jene, die sie für Kollaborateure halten, gejagt werden. Umso dankbarer sind wir, dass wir heute mit Russ Bellant und mit Moss Robeson zwei US amerikanische Forscher und Publizisten begrüßen dürfen, die uns Einblicke in ihre Forschungsarbeit geben.

Herzlich willkommen, Russ! Herzlich willkommen, Moss! Interessant ist, dass beide große Schwierigkeiten haben, mit ihren Arbeiten vom bürgerlichen Medienumfeld wahrgenommen zu werden, obwohl sie präzise das beschreiben und nachweisen, was ist. Ich möchte bei der Gelegenheit auf die beiden Interviews mit unserem Referenten in der jungen Welt hinweisen. Auch das alleine schon ist ein Hinweis darauf, dass ein Abonnement der Zeitung von großem Vorteil ist.

Interview mit Moss Robeson: https://www.jungewelt.de/artikel/461542.ukrainischer-faschismus-ich-will-die-bandera-lobby-aus-dem-dunkeln-ziehen.html?sstr=Moss%7CRobeson

Interview mit Russ Bellant: https://www.jungewelt.de/artikel/462012.faschismus-und-neofaschismus-er-redete-sieben-stunden-lang-mit-mir-%C3%BCber-seinen-judenhass.html?sstr=Russ%7CBellant

Abo: https://www.jungewelt.de/abo/
Weitere Infos zur Konferenz: https://www.jungewelt.de/blogs/bandera_komplex

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Die Veranstaltung wird von der Tageszeitung junge Welt und dem Kulturmagazin Melodie & Rhythmus organisiert. Sie stellt eine große politische und organisatorische Herausforderung dar und ist mit hohen Kosten verbunden. Deshalb sind wir auf finanzielle Unterstützung angewiesen.

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