junge Welt, 12. September 2023:
Die Ausstellung in der Maigalerie präsentiert eine Auswahl seltener Kreide- und Bleistiftzeichnungen, Vorarbeiten und freien Gedankenskizzen sowie einen verkleinerten Nachdruck (12 m Breite) des Wandbildes.
Paz Guevara* (Kuratorin Haus der Kulturen der Welt, Lehrbeauftragte Kunsthochschule Weißensee), Gerald Warnke* (Chile Solidaritätsbewegung der BRD), Carlos Gomes (Kunstwissenschaftler, Autor von Chile 1973 – Wandbilder und Denkmäler aus der DDR und BRD) sprechen zur Eröffnung der Ausstellung über die Entstehung und Motivation der Künstleraktion und die Bedeutung des Wandbildes in der Chilesolidarität auf der documenta 6, 1977 in Kassel.
*Paz Guevara (geboren in Santiago, Chile) ist eine Kuratorin, Autorin, Forscherin und Pädagogin, die sich für die Schaffung offener Räume interessiert. Sie ist Kuratorin für Ausstellungspraxis am Haus der Kulturen der Welt (HKW), Berlin. Sie ist Teil des kuratorischen Ensembles von Archive, Berlin, und Dozentin im MA Spatial Strategies an der Weißensee Kunsthochschule Berlin. Sie ist Ko-Kuratorin der Ausstellung O Quilombismo im HKW, Berlin, 2023; Kuratorin der Ausstellung Transition, Brücke-Museum, Berlin, 2021-22; Kuratorin des Projekts Afro-Sonic Mapping von Satch Hoyt, HKW, 2019; und Ko-Kuratorin von Parapolitics, HKW, 2017-18. Im Jahr 2016 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin des Projekts Past Disquiet mit einer Untersuchung zur Solidaritätsbewegung. In diesem Zusammenhang arbeitete sie mit Gerald Warnke und Franz Lehmkuhl zusammen, sie führten gemeinsam die Veranstaltung „Antifaschistische Kunstbrigaden und Solidaritätsbewegung in den 1970er Jahren“ im HKW, Berlin, und anschließend im Museo de la Solidaridad Salvador Allende in Santiago, Chile, durch.
*Gerald Warnke ist Aktivist, Kulturpolitiker und Netzwerker. Im Rahmen der Antiimperialistischen Solidaritätsbewegungen der 1970er Jahre engagierte er sich besonders zu Chile und Vietnam, heute steht die Solidarität mit dem revolutionären Kuba im Mittelpunkt. Er realisierte thematische Filmreihen wie eine Woche proletarisch-revolutionärer Filme, eine Antifaschistische und eine Sowjetischen Filmwoche, Filme im antiimperialistischen Kampf und Filme aus der 3. Welt. Unmittelbar nach dem Militärputsch in Chile 1973 organisierte er eine Chilenische Filmwoche. Am Rande der documenta 6 in Kassel im Jahr 1977 organisierte er mit Unterstützung der Jugendbrigade Salvador Allende und deutschen Kunststudent*innen die Produktion eines Murales auf dem Theatervorplatz in Kassel, gemalt von der antifaschistischen Malerbrigade Pablo Neruda aus chilenischen Künstler*innen im Pariser Exil, darunter José Balmes, Gracia Barrios, Guillermo Nuñez. Seit Beginn der 80er Jahre ist er in der Friedensbewegung aktiv und engagiert sich in verschiedenen Bündnissen im Kampf gegen Neonazis.
Musik: Lautaro Valdes (Chilenischer Künstler)
Zur Finissage am Sonnabend, 23. September, werden Amanda Jara und Yolanda Marisol Palma zu Gast sein, weitere Informationen hier.
Ort: Maigalerie der jungen Welt, Torstraße 6, 10119 Berlin
#chile #malerei #kunst #wandbild #murales #jara #allende #neruda
Auf Youtube: https://www.youtube.com/watch?v=plLx6DSWMh0