Gerhard Hallermayer, 27. Juli 2023:
Moshe Zuckermann wird uns 75 Jahre nach der Gründung Israels und der Nakba („Katastrophe“ für die Palästinenser) einen Abriss der gegenwärtigen, hochproblematischen politischen Lage in Israel geben und dabei v. a. auch den Konflikt mit den Palästinensern thematisieren, der bei den seit einem halben Jahr andauernden Massendemonstrationen gegen die neue rechts-reaktionäre Regierung nahezu ausgeblendet wird. Darüber hinaus wird auch die Rezeption des Konflikts hierzulande sowie die höchst fragwürdige und widersprüchliche Israelpolitik der Bundesregierung zur Sprache kommen.
Zwischen 1960 und 1970 lebte Moshe Zuckermann, Jahrgang 1949, in Frankfurt/Main. Nach seiner Rückkehr nach Israel Studium der Soziologie, Politologie und Geschichte an der Universität Tel Aviv, wo er dann seit 1990 lehrte. 2000 – 2005 war er Direktor des dortigen Instituts für deutsche Geschichte, 2009 – 2013 akademischer Leiter der Sigmund-Freud-Privatstiftung in Wien. Im Oktober 2017 wurde er emeritiert.
Moshe Zuckermanns Forschungsschwerpunkte sind Geschichte und Philosophie der Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften, wobei er der Frankfurter Schule immer nahestand. Darüber hinaus beschäftigte er sich auch mit dem Einfluss der Shoa auf die politischen Kulturen Israels und Deutschlands und der Instrumentalisierung des Antise-mitismus-Vorwurfs in der politischen Auseinandersetzung. Er publizierte zahlreiche Bücher und Aufsätze auf Hebräisch und Deutsch.
Veranstalter:
SALAM SHALOM Arbeitskreis Palästina-Israel, die Jüdisch-Palästinensische Dialoggruppe sowie die Frauen in Schwarz l
Quelle: Gerhard Hallermayer